Am ersten Spieltag der neuen Saison ist Hoffenheim in Leverkusen zu Gast. Mit vielen neuen Spielern auf beiden Seiten entwickelt sich von Beginn an eine intensive Partie. Am Ende jubeln die Gäste.
Bayer Leverkusen hat beim Debüt seines neuen Trainers Erik ten Hag in der Fußball-Bundesliga einen Fehlstart hingelegt. Im ersten Meisterschaftsspiel nach dem Abgang zahlreicher Leistungsträger um Offensivstar Florian Wirtz verlor der Vizemeister vor 29.390 Zuschauern mit 1:2 (1:1) gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Zunächst hatte Neuzugang Jarell Quansah (6.) die Hausherren früh in Führung gebracht, doch die Tore der ebenfalls neuen Hoffenheimer Fisnik Asllani (25.) und Tim Lemperle (52.) drehten die Partie zugunsten der Gäste.
Quansah gedenkt bei Premieren-Tor totem Jota
Ten Hag, der mit seinem Stab und Ersatzspielern bei Heimspielen fortan auf der bisherigen linken Gästebank Platz nimmt, um näher an der Fankurve zu sein, setzte mit Mark Flekken, Quansah und Ibrahim Maza auf drei Sommer-Neuzugänge. Die Gäste begannen gleich mit sieben neuen Gesichtern: Leon Avdullahu, Wouter Burger, Vladimir Coufal, Koki Machida, Bernardo, Lemperle sowie Rückkehrer Asllani.
Schon nach drei Minuten kam die TSG zur ersten Chance, als Lemperle nahezu unbedrängt abschloss, jedoch nur den linken Pfosten traf. Kurz darauf jubelten die Hausherren: Nach einem Freistoß von Alejandro Grimaldo aus halbrechter Position köpfte Quansah den Ball per Aufsetzer ins rechte Eck. Beim Torjubel erinnerte der ehemalige Liverpool-Profi an seinen verstorbenen Ex-Mitspieler Diogo Jota und ahmte dessen charakteristischen Gamer-Jubel nach.
Hoffenheim hat mehr vom Spiel
Trotz Rückstandes machte Hoffenheim unbeeindruckt weiter Druck und hatte mehr Spielanteile. Bayer tat sich schwer, Chancen zu kreieren und zeigte auch defensiv Schwächen. Diese Nachlässigkeiten nutzten die Kraichgauer eiskalt: Bazoumana Touré spielte am Strafraum links clever durch Arthurs Beine hindurch, wo Asllani am linken Fünfmeterraum direkt abzog und über Flekken hinweg zum verdienten Ausgleich traf.
Das Tor schockte die zuvor euphorischen Bayer-Fans hörbar und auch die Mannschaft steckte den Treffer augenscheinlich weniger gut weg als die Gäste zuvor. Gefahr ging beim Vizemeister fast nur von Standards aus, wobei Oliver Baumann eine nahezu identische Aktion wie beim 1:0 stark parierte (33.). Aus dem Spiel heraus blieb Hoffenheim gefährlicher, und Flekken musste mehrfach gegen Coufal (36.) sowie Touré (40., 45.+3) eingreifen.
Asllani dreht die Partie
Kurz nach dem Wiederanpfiff belohnten sich die Gäste, die noch vor der Pause Machida verletzungsbedingt auswechseln mussten, erneut für ihren engagierten Auftritt. Lemperle zog aus der zweiten Reihe frech ab, weil sich Asllani und Quansah zentral vor dem Sechzehner gegenseitig blockierten, und drehte das Spiel durch seinen Treffer in die linke Ecke.
Mit dem Rückstand im Nacken bemühte sich Leverkusen um mehr Zielstrebigkeit nach vorn, fand gegen die gut gestaffelten Gäste jedoch kaum Lösungen. Der Mannschaft fehlten sowohl Ideen als auch die nötige Präzision: Grimaldo scheiterte an Baumann (60.), Alexia García mit einem Distanzschuss (63.) und erneut Grimaldo am Außennetz (79.). Piero Hincapie vergab in der Nachspielzeit die letzte Chance für die Gastgeber.