Zwischen Fußball und Fantasy: Von Sisi bis Superhelden – Speyer plant große Ausstellungen

Ob Fritz Walter oder Batman: Das Museum in der Pfalz feiert Kultfiguren, Vereinslegenden, eine ikonische Frauengestalt – und erzählt viel über unsere Sehnsüchte.

Gleich zwei Ausstellungen, wie sie gegensätzlicher kaum sein könnten, bereitet das Historische Museum der Pfalz in Speyer in diesem Jahr vor. Auf der einen Seite: Blutgrätsche, Tribünengesänge und Derby-Mythos. Auf der anderen: Superkräfte, Capes und virtuelle Flüge durch Comicwelten, wie die Organisatoren in der pfälzischen Dom-Stadt mitteilten.

Am 6. Dezember öffnet den Angaben nach die Ausstellung „Fußballfieber. Derbys im Südwesten“, eine Hommage an 75 Jahre Fußballgeschichte in Rheinland-Pfalz – interaktiv, emotional und mit viel Lokalkolorit. Aufgebaut wie ein 90-Minuten-Spiel, führt der Rundgang demnach durch Fanmarsch, Kabine und Stadion. Die Ausstellung widmet sich Clubs wie dem 1. FC Kaiserslautern oder Waldhof Mannheim jenseits der Landesgrenze – aber auch Vereinen wie Wormatia Worms und FK Pirmasens.

Von Ball bis Batman

Dazu kommen kuriose Stücke: das erste Sponsorentrikot im deutschen Fußball, die Meisterschale von 1949, der Ball des WM-Finales von Bern. Auch Fritz Walters Schuhe sind demzufolge zu sehen – als Leihgabe des Deutschen Fußballmuseums. „Fußball ist gelebte Kultur – voller Leidenschaft, Geschichten und Erinnerungen“, meint Speyer-Museumsdirektor Alexander Schubert. „In kreativen Fanschätzen und unvergesslichen Momenten spiegelt sich die tiefe Verbundenheit zu den Vereinen wider.“

Kaum zwei Wochen später, ab dem 21. Dezember, wird es übernatürlich: Die Ausstellung „Superheroes“ verspricht nichts weniger als ein 1.000-Quadratmeter-Spektakel mit rund 150 Comicfiguren – von Batman bis Sailor Moon. Lebensgroße Statuen, originale Marvel-Zeichnungen von Nic Klein und digitale Spielstationen lassen den Angaben nach Besucherinnen und Besucher selbst zu Heldinnen und Helden werden. Wer will, fliegt virtuell durch die Stadt oder entwirft eigene Manga-Charaktere.

Neben dem Unterhaltungsfaktor setzt die Ausstellung auch inhaltliche Akzente – etwa in Workshops zu Resilienz, Empowerment und sozialem Engagement. „Superhelden waren schon immer politische Figuren“, so Schubert.

Sisi jenseits von Kitsch und Kostümfilm

In gut einem Jahr, im Dezember 2026, folgt ein dritter großer Beitrag: Mit „Kaiserin Elisabeth – unverstanden & unsterblich“ widmet sich das Museum einer der wohl ikonischsten Frauenfiguren des 19. Jahrhunderts. Die Schau will das Leben der „Sisi“ jenseits von Kitsch und Kostümfilm nachzeichnen – mit mehr als 200 Exponaten aus internationalen Sammlungen, etwa private Briefe, Hofkleider und Kunstwerke, wie es hieß.