Landstraße gesperrt, Züge fallen aus, Keller laufen voll: Am Bodensee sorgt Starkregen für zig Einsätze. Sogar das THW muss in einer Gemeinde anrücken.
Wegen überfluteter Straßen und vollgelaufener Keller mussten Feuerwehren am Bodensee mehr als hundertmal ausrücken. Allein in Radolfzell (Landkreis Konstanz) verzeichneten die Einsatzkräfte nach starken Regenfällen bis zum Nachmittag mehr als 70 Einsätze, wie ein Feuerwehrsprecher mitteilte. „Hier ist Land unter“, sagte der Sprecher.
Schon am Vormittag musste die Landstraße 220 in Böhringen bei Radolfzell wegen Überschwemmung in beide Richtungen gesperrt werden. Auf einem Teil der Bahnstrecke zwischen Stockach und Radolfzell wurde der Bahnverkehr eingestellt.
In der benachbarten Gemeinde Moos (Landkreis Konstanz) rückte die Feuerwehr einer Sprecherin nach zu mehr als 30 Einsätzen aus. Dort sei das Technische Hilfswerk (THW) zur Hilfe geholt worden.
Polizei warnt vor Hochwasser
„Wir hatten heute richtig Starkregen, der Boden fängt das irgendwann nicht mehr auf“, so die Sprecherin weiter. Überflutete Straßen und vollgelaufene Keller seien das Ergebnis. Sogar vor dem Feuerwehrhaus der rund 3.000-Einwohner-Gemeinde laufe das Wasser. Die Lage habe sich seit dem Morgen immer weiter zugespitzt.
Auf ihrer Facebook-Seite warnte die Polizei Konstanz vor Hochwasser. Bürgerinnen und Bürger sollen demnach überflutete Straßen meiden und keine vollgelaufenen Keller betreten.
Der Deutsche Wetterdienst rechnet mit heftigem Starkregen in Oberschwaben, am Bodensee und in Südbaden. Bis zum Abend müssten die Menschen in diesen Gebieten mit heftigem Regen rechnen. Das Potenzial für Unwetter sei gegeben.
Lokal könnten durch gewittrigen Starkregen 50 Liter pro Quadratmeter und Stunde fallen. Vereinzelt könnten so bis zu 100 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen – ein extrem hoher Wert, sagte der DWD.