Wetter: Was tun bei Gewittern im Bergland? Fünf Tipps für Wanderer

Blitze, Starkregen, Unterkühlung: So können sich Wanderer im Bergland in Sicherheit bringen – und warum Handy und Wanderstöcke im Gewitter zur Gefahr werden können.

Wanderer in Baden-Württemberg sollten am Wochenende immer wieder einen Blick in den Himmel werfen – denn mancherorts drohen heftige Gewitter. Laut Deutschem Wetterdienst können am Samstag ab dem Mittag etwa im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb Gewitter aufkommen, die Starkregen und Hagel mit sich bringen können. Je nachdem, wo man unterwegs ist, bietet die Natur dann wenig Schutz. Fünf Tipps, wie Wanderer das Gewitter unbeschadet überstehen. 

1. Vorher informieren

„Der Blick in die Wettervorhersage vor einer Tour ist ein Muss“, sagt Wanderexpertin Karin Kunz vom Schwäbischen Albverein. Gewitterwarnungen müssten ernst genommen werden. Der Deutsche Alpenverein rät außerdem, bei unsicheren Wetterbedingungen schon bei der Vorbereitung der Tour nach möglichen Schutzorten wie Hütten zu schauen oder einen möglichen Notabstieg einzuplanen. 

2. Früh losgehen

Je früher man zu einer Tour startet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dem Gewitter zu entkommen. Denn gerade im Sommer steigt die Gewittergefahr in den Bergen laut Alpenverein am Nachmittag deutlich an. Man empfehle, das Gipfelziel bereits am frühen Mittag erreicht zu haben. 

3. Schutz suchen

Schafft man es trotz guter Planung und frühem Start nicht, dem Gewitter in den Bergen aus dem Weg zu gehen, heißt es im Fall der Fälle möglichst schnell Schutz zu suchen. Im Wald ist man laut Schwäbischem Albverein grundsätzlich sicherer als auf einer freien Fläche. Der Alpenverein warnt zudem davor, Schutz an Waldrändern oder unter frei stehenden Bäumen zu suchen. Auch Nischen in und unter frei stehenden Felsblöcken sollte man meiden, ebenso wie Grate, Erhebungen oder Gipfelkreuze. Zudem biete auch ein Zelt keinen Schutz vor Gewitter.

Kann man sich nirgendwo in Sicherheit bringen, heißt es: Schutzposition einnehmen. Der Alpenverein empfiehlt, sich mit geschlossenen und angezogenen Beinen auf eine isolierende Unterlage zu kauern – etwa auf einen trockenen Rucksack oder ein Kletterseil. Je geringer die Kontaktfläche zum Boden sei, desto geringer sei im Falle eines Blitzeinschlags die Gefahr von sogenannten Kriechströmen. 

4. Abstand von Metall und Wasser halten

Wanderexpertin Kunz vom Schwäbischen Albverein rät außerdem, möglichst viel Abstand von metallischen Gegenständen zu halten. „Also weg vom Fahrrad, weg mit Wanderstöcken, Regenschirmen oder dem Handy.“ Der Alpenverein empfiehlt zudem möglichst viel Abstand von sogenannten wasserführenden Bereichen wie etwa Bächen zu halten. 

5. Regenjacke dabei haben

Gefährlich ist aber nicht nur der Blitzschlag – viele Wanderer unterschätzten den Risikofaktor Unterkühlung, heißt es vom Alpenverein. „Nasse Kleidung und sinkende Temperaturen können für den Körper gefährlich werden. Im schlimmsten Fall fehlt dann die Kraft, Schutz zu suchen und die Tour fortzuführen.“ Deswegen sollte im Rucksack immer eine wasserdichte Regenjacke und ein Biwaksack oder eine Notfallplane dabei sein.