Stationäre Hospize und ambulante Hospizteams begleiten schwer kranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen. Ehrenamtliche spielen eine wichtige Rolle.
Aus Sicht des Hospiz– und Palliativverbands Sachsen-Anhalt muss vor allem die Versorgung sterbenskranker Menschen im ländlichen Raum gestärkt werden. Insbesondere die Hospiz-Arbeit in Pflegeeinrichtungen müsse vorangebracht werden, erklärte eine Sprecherin auf Nachfrage. Es stürben mehr Menschen im Krankenhaus und im Pflegeheim als im Hospiz.
Einen Bedarf an neuen stationären Hospizen gebe es nicht. In Stendal wurde am Freitag ein Hospiz-Erweiterungsbau eröffnet. Es wurden rund 5,2 Millionen Euro investiert, ein erheblicher Teil kam aus Spenden, hieß es vom Sozialministerium.
Nächstenliebe und gelebte Menschlichkeit
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) nahmen das zum Anlass, die hohe gesellschaftliche Bedeutung der Hospiz- und Palliativarbeit im Land zu würdigen. Sie stehe für Nächstenliebe, die dem Land guttue, so Haseloff. Grimm-Benne sprach von gelebter Menschlichkeit. „Die Arbeit verdient unsere höchste Anerkennung und unsere volle Unterstützung.“ Allein ambulante Hospizgruppen würden in diesem und im kommenden Jahr mit 100.000 Euro gefördert, 2023 seien es noch 64.000 Euro gewesen, so die Ministerin.
Aktuell gibt es nach Verbandsangaben zehn stationäre Hospize in Sachsen-Anhalt. Derzeit böten sie 117 Betten, mit dem Ausbau des Hospizes in Stendal seien es 119. In Bad Lauchstädt entstehe derzeit ein Neubau mit 12 Betten, somit gebe es landesweit 131 Plätze in stationären Hospizen.
Wunsch vieler Menschen: in gewohnter Umgebung begleitet werden
Im Land gibt es zudem 29 ambulante Hospizdienste, sechs sind ehrenamtlich geführt, 23 haben hauptamtliche Koordinatoren. Sie hätten im vergangenen Jahr 987 Menschen begleitet.
Nach Worten der Verbandssprecherin ist das auch der Wunsch vieler Menschen: Sie möchten in gewohnter Umgebung begleitet werden. Damit das gelingt, engagierten sich den Angaben zufolge rund 850 Ehrenamtliche und über 40 Hauptamtliche in der Hospizarbeit.
Die Ehrenamtlichen sind aus Sicht des Verbands unverzichtbar für die emotionale Unterstützung, für Gespräche und die Entlastung der Angehörigen. Sie leisteten einen wesentlichen Beitrag zur umfassenden Betreuung. „Die Versorgung ohne Ehrenamtliche wäre nicht aufrechtzuerhalten.“
Es gebe einen kontinuierlichen Anstieg der Begleitungen in den vergangenen Jahren, hieß es weiter. Zum einen seien Hospizangebote zunehmend bekannter und akzeptiert, zum anderen gebe es schlicht mehr ältere und schwerstkranke Menschen.