Exportbilanz: Schwesig sieht Außenhandel durch US-Zollpolitik belastet

Der Warenaustausch über Ländergrenzen hinweg ist auch für die Wirtschaft in MV unverzichtbar. Der Export unterliegt dabei Schwankungen. Sorgen bereitet derzeit vor allem die US-Zollpolitik.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat sich besorgt über die Auswirkungen der US-Zollpolitik auf den Welthandel und die Wirtschaftsentwicklung insgesamt geäußert. „Diese Politik richtet sich gegen Prinzipien, auf denen unsere wirtschaftliche Stärke beruht: Offenheit, Fairness und Regeln, an die sich alle halten“, erklärte die SPD-Politikerin anlässlich des 5. Exportabends der Landesregierung. Dazu waren rund 140 Vertreter von exportorientierten Unternehmen und Fachverbände in das Betonfertigteilwerk Kavelstorf bei Rostock eingeladen. 

Freier Handel stärke die globale Wirtschaft und trage zum Wohlstand bei. Mecklenburg-Vorpommern stehe für eine Wirtschaftspolitik, die verbinde und nicht trennen, betonte Schwesig. Exportorientierte Unternehmen bräuchten verlässliche Rahmenbedingen, eine Außenwirtschaftspolitik, die ermutige und fördere. 

Deutsch-Lettischer Wirtschaftstag im September 

„Deshalb unterstützt die Landesregierung diejenigen, die bereits in den Export eingestiegen sind und diejenigen, die diesen Schritt noch gehen wollen“, erklärte die Regierungschefin. Dazu gehörten Finanzhilfen bei Messeauftritten. Für den 26. September kündigte sie den Deutsch-Lettischen Wirtschaftstag in Rostock an. Im April 2026 finde der Baltic Sea Business Day statt, unter Beteiligung Polens sowie der skandinavischen und baltischen Ostseeanrainer.

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage in ganz Deutschland habe sich der Außenhandel in Mecklenburg-Vorpommern auf einem stabilen Niveau eingependelt, konstatierte Schwesig. Nach starken Zuwächsen in den Jahren 2020 und 2021 waren die Ausfuhren aus Mecklenburg-Vorpommern zuletzt allerdings wieder rückläufig. Das Exportvolumen lag 2024 nach vorläufigen Daten des Statistischen Landesamtes mit rund 9,2 Milliarden Euro um 730 Millionen Euro unter dem bisherigen Rekordwert von 2022. 

Hoffnung auf Fortsetzung des positiven Trends 

Das erste Quartal 2025 schürte indes die Hoffnung auf Trendumkehr. Ende März lag der Wert der aus MV exportierten Güter mit 2,4 Milliarden Euro knapp 3 Prozent über dem Vorjahresniveau. Insbesondere die Ausfuhren der gewerblichen Wirtschaft nahmen wieder zu. Bei der Ernährungsgüterwirtschaft, die etwa ein Drittel aller Ausfuhren beisteuert, hielt der Rückgang allerdings an.