Cyberangriffe: Cyberkriminalität: Gemeindeverwaltung Hoppegarten offline

Kein Telefon und keine Mails mehr: Die Gemeindeverwaltung Hoppegarten ist offline. Das LKA ermittelt wegen versuchter Computersabotage. Jetzt wird ein landesweiter Notfallplan für Kommunen gefordert.

Wegen der Gefahr eines Hacker-Angriffs ist die Gemeinde Hoppegarten seit Tagen nicht mehr am Netz. Das Landeskriminalamt habe Ermittlungen wegen versuchter Computersabotage eingeleitet, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums in Potsdam. Von dem Fall habe die Behörde am Sonntag erfahren. Weitere Angaben dazu seien derzeit nicht möglich. Es gebe keine Hinweise, dass auch andere Kommunen betroffen seien. 

Das Landeskriminalamt habe die Gemeindeverwaltung Hoppegarten über einen voraussichtlich bevorstehenden Angriff auf die IT-Infrastruktur informiert, teilte die Gemeinde im Kreis Märkisch-Oderland auf ihrer Homepage mit. Die Verwaltung der rund 18.000 Einwohner großen Kommune sei deshalb weder telefonisch noch per E-Mail erreichbar. 

CDU-Landtagsfraktion: Landesweiter Notfallplan notwendig

Die CDU-Landtagsfraktion in Potsdam forderte eine bessere Unterstützung der Kommunen zur Abwehr von Cyberattacken. „Die Landesregierung muss sicherstellen, dass Gemeinden im Ernstfall jederzeit schnelle Hilfe erhalten. Dafür ist ein landesweiter Cybersicherheits-Notfallplan erforderlich – mit klaren Handlungsschritten, Meldeketten und Sofortmaßnahmen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und Schäden zu begrenzen“, so der innenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Rainer Genilke. 

Im Februar dieses Jahres traf ein Hackerangriff Brandenburg an der Havel. Die Landeshauptstadt Potsdam war wegen einer versuchten Cyberattacke Ende 2022 rund drei Monate lang offline. Laut Einschätzung des Bundeskriminalamtes stehen vor allem öffentliche Verwaltungen und Behörden im Fokus von Angreifern, die immer professioneller arbeiteten, wie es in der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der CDU-Landtagsfraktion heißt.