Der erste Teil der EM-Vorbereitung liegt hinter Deutschlands Basketballern. Der Weg stimmt, doch lauern noch ein paar Stolpersteine.
Dennis Schröder wollte gar nicht weg. Noch eine Stunde nach dem Testspielsieg gegen Slowenien schrieb Deutschlands Basketball-Star wie seine Teamkollegen geduldig Autogramme und posierte für Selfies, während seine Kinder auf dem Parkett der SAP Arena dem Ball hinterherjagten.
Als der letzte Fan-Wunsch erfüllt war, war aber auch Schröder froh über die nun anstehenden beiden freien Tage – die ersten nach elf kräftezehrenden Tagen Vorbereitung. Akkus aufladen, Kraft tanken und Wehwehchen auskurieren heißt es für die Weltmeister, ehe das Team am Mittwoch in München wieder zusammenkommt.
Härtetest beim Supercup
Im SAP Garden des deutschen Meisters Bayern München steht am Freitag und Samstag der Supercup mit der Türkei, EM-Topfavorit Serbien und Tschechien auf dem Programm. „Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht. Jetzt haben wir zwei Tage frei, und dann werden wir in München beim Supercup wieder angreifen“, fasste Schröder den ersten Teil der Vorbereitung nach dem 80:70 gegen Slowenien zusammen.
Zwei Tage nach dem klaren 103:89 in Ljubljana, bei dem Schröder gefehlt hatte, war es nicht immer schön, was Schröder und Co. in der ausverkauften Arena zeigten. Die Strapazen der Vorbereitung waren dem Team deutlich anzumerken. „Wir waren etwas müde“, gestand NBA-Star Franz Wagner. „Aber am Ende haben wir das Spiel gewonnen und das ist es, worum es geht.“
Viele Ausfälle
Auch der neue Bundestrainer Alex Mumbru stellte die Aufholjagd im vierten Viertel heraus. „Da haben die Jungs Charakter gezeigt“, sagte der Spanier, der das schwere Erbe von Weltmeister-Coach Gordon Herbert angetreten hat. „Jetzt haben wir die Pause dringend nötig, dann geht es am Mittwoch mit Volldampf weiter“, kündigte Mumbru an.
Bis dahin hofft der Bundestrainer auf positive Nachrichten aus der medizinischen Abteilung. Denn in Mannheim musste Mumbru gleich auf fünf Spieler verzichten, Center Johannes Voigtmann hielt wegen eines Virus zudem nur etwas mehr als eine Viertelstunde durch. Daniel Theis, Maodo Lo, David Krämer, Oscar da Silva und Christian Anderson mussten wegen Blessuren allesamt passen.
Einfluss auf Pläne des Bundestrainers
Was auch Auswirkungen auf Mumbrus weitere Pläne hat. Eigentlich wollte der Spanier rund um den Supercup seinen Kader für die Europameisterschaft in Finnland und Lettland vom 27. August bis 14. September weitgehend rund haben.
Doch nun ist wegen der vielen personellen Fragezeichen unklar, ob er tatsächlich nur mit zwölf oder 13 Spielern in den letzten Doppel-Test gegen Spanien geht oder lieber noch etwas wartet. „Wir hatten heute nur zehn Leute auf dem Spielberichtsbogen. Da macht es wenig Sinn, darüber zu reden, wer wann noch gecuttet wird“, sagte Mumbru.
Theis meldet sich zurück
Immerhin sendete Theis positive Signale. Der langjährige NBA-Center plant am Wochenende seinen ersten Einsatz in der Nationalmannschaft in diesem Sommer. „Mein körperlicher Zustand ist gut. Mein Ziel ist es, dass ich beim Supercup ab Freitag das erste Spiel machen werde. Das sollte kein Problem sein“, sagte Theis bei „Magentasport“. Theis (33), der zuletzt aus der NBA zur AS Monaco in die Euroleague gewechselt war, plagen Knieprobleme.