stern-Kaufkosmos: Müde Muskeln? Acht Massagepistolen im Vergleichstest

Der große stern-Massagepistolen-Test 2025: Unsere Muskeln sollten sorgsam behandelt werden. Wenn kein Physio zur Hand ist, helfen Massagepistolen. Doch welche ist am besten?

Diese Massagepistolen haben wir getestet

Beurer MG 101 (UVP: 99,99 Euro)

Medisana MG 200 (UVP: 64,95 Euro)

OrthoGo 2.0 (UVP: 139,99 Euro)

Theragun Mini 3.0 (UVP: 219 Euro)

Blackroll Fascia Gun (UVP: 149,90 Euro)

Diese Massagepistolen sind auch einen Blick wert

Bob & Brad Q2 Mini (UVP: 79,99 Euro)

Decathlon Mini-Massagepistole (UVP: 79,99 Euro)

O’Yeet Nex Mini Massagepistole (UVP: 109 Euro)

Fazit

In einem Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich die Theragun Mini 3.0 als Favorit und Kauftipp derstern-Kaufkosmos Testredaktion durch. Ausschlaggebend war letztlich das hochwertige Gesamtpaket. Im Test überzeugte insbesondere die herausragende App als Trainingsbegleiter.

Wer eine gute Massagepistole sucht, muss dafür aber kein Vermögen ausgeben. Preistipp der Redaktion ist die MG 200 von Medisana, die sich in allen Bereichen solide schlug, haptisch mit den teureren Geräten aber nicht ganz mithalten konnte. Auch bei der Anbindung an eine App muss man bei einem Preis von knapp 60 Euro Abstriche machen.

Alle Details, Eindrücke und Testergebnisse finden Sie in den Einzeltests unter der Tabelle.

Vergleichstabelle Massagepistolen

 Theragun mini 3.0Beurer MG 101 SensorBoostBlackroll Fascia GunOrthoGo 2.0Medisana MG 200Bob & Brad Q2 MiniDecathlon Mini MassagepistoleOYeet NEX MiniGesamteindruck 
(max. 5 Sterne)

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

Redaktionstipp

⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️

⭐️⭐️⭐️⭐️

Reisetipp

⭐️⭐️⭐️

Preis-Leistungs-Tipp

Nicht in der WertungNicht in der WertungNicht in der WertungAbmessungen*14,1 x 12,5 x 4,9 cm9,1 x 7,1 x 9,6 cm15 x 9,25 x 4,8 cm15 x 7,8 cm14,7 x 12,6 x 5 cm14,5 x 8,6 x 4,6 cmk.A.14,3 x 7,5 x 4 cm

Gewicht

(ohne Aufsätze)

403 g403 g 517 g499 g380 g435 g*435 g*300 g*

Anschluss/

Ladekabel

USB-C auf USB-CUSB-C auf USB-AUSB-C auf USB-AUSB-C auf USB-AUSB-C auf USB-CUSB-CUSB-CUSB-CMassageköpfe35444544Stufen/Gänge35435534max. Schläge/Min.*24003000320027603000300030003200Hublänge in mm*128688777Akkuleistung*1200 mAh1250 mAh2550 mAh2550 mAh1800 mAh2500 mAh2400 mAhk.A.Akkulaufzeit< 3 h< 2 h< 15 h< 15 h< 8 h< 4 hk.A.< 2,5 hAbschaltautomatikneinja (10 Min.)neinja (10 Min.)ja (15 Min.)jak.A.k.A.

Lautstärke 

auf höchster Stufe (1 m)

61 dB67 dB59 dB65 dB64 dBk.A.k.A.k.A.Garantie2 Jahre3 Jahre (weltweit)90 Tage risikofrei testen2 Jahre auf Teile/Verarbeitungmind. 3 Jahre1 Jahr2 Jahre2 JahreExtrasin 2 Farben erhältlich; Travel-Lock-Funktion; Bluetooth-fähigBogen- und Schaberkopf; LED-DruckanzeigeApp als TrainingsbegleiterApp-AnbindungSmart-Modus–Mini-Ladestation; RotationsmodusPreisab 170 Euro99,99 Euro149,90 Euro139,99 Euro64,95 Euro79,99 Euro79,99 Euro109 Euro

* Herstellerangabe

So haben wir die Produkte ausgewählt

Nach diesen Kriterien haben wir die Produkte für den Massagepistolen-Test ausgewählt:

Marken- bzw. bekannter Hersteller mit Sitz/Niederlassung in Deutschland/EuropaMobilität/Reisetauglichkeit (kompaktes Format/Tasche im Lieferumfang oder optional)gute Verfügbarkeit in bekannten Onlineshops wie Amazon oder Ottomindestens drei verschiedene Massageaufsätze inklusivemöglichst digitale Begleitung durch eine App möglich

So haben wir getestet

Los ging es bei allen Produkten mit dem klassischen Unboxing. Karton aufmachen, Lieferumfang checken, Verarbeitung prüfen, mögliche Schäden ausschließen. Im zweiten Schritt haben wir untersucht, wie laut die Massagepistolen den Käuferinnen und Käufern in der maximal möglichen Massagestufe um die Ohren surren. Um den Geräuschpegel zu ermitteln hielten wir jedes Gerät in einem geräuscharmen Raum einzeln im Abstand von jeweils einem Meter zum Smartphone in der Hand. Die gemessenen Werte finden Sie in der Vergleichstabelle. Danach nahmen wir den Akku etwas genauer unter die Lupe. Wir wollten wissen, ob der Akku im Modus mit der höchsten Schlagfrequenz die vom Hersteller versprochene Ausdauer hat. Geräte mit Abschaltautomatik stellten wir unmittelbar nach dem Ausschalten wieder an. Unsere Messwerte dazu, sowie die Ladezeit des Akkus, haben wir in den Testberichten der einzelnen Geräte untergebracht.

Schlussendlich ließen wir die Geräte das tun, wofür sie gemacht sind. Wir bearbeiteten verschiedene Muskelgruppen an Armen und Beinen mit den empfohlenen Aufsätzen der jeweiligen Geräte. Dabei hatten wir vor allem die Bedienbarkeit und Funktion der Tasten im Blick, beurteilten die Haptik des Geräts insgesamt, probierten das Umschalten zwischen den verschiedenen Stufen und wechselten mehrfach die verschiedenen Massageköpfe. 

Kugel mit Köpfchen: Beurer MG 101 SensorBoost

Die Beurer MG 101 SensorBoost trägt es zwar im Namen, rein optisch hat das Gerät aber nichts mit einer Massagepistole gemein. Eine handliche Kugel soll gestressten und müden Muskeln aber mindestens ebenso viel Gutes tun, wie seine Kollegen im Pistolenformat. Der auf zwei Seiten angeschnittene Ball hat etwa die Größe einer Pampelmuse. Erster Eindruck: Kleinere Hände benötigen eine gute Portion Griffkraft, um die Beurer-Kugel sicher und sinnvoll über die Muskulatur zu führen. Eine kleine Tasche ist für die MG 101 nicht vorgesehen. Dafür eine kurze Schlaufe zum Aufhängen oder für einen Finger.

Im Unterschied zu sämtlichen anderen Testgeräten ruckelt die MG 101 nicht direkt beim ersten Tastendruck los. Stattdessen signalisieren zwei farbige LED-Leuchtstreifen, dass die Massagekugel bereit ist, fünf blaue LED zeigen den Ladezustand. Passiert binnen 120 Sekunden nichts, verabschiedet sie sich in einen Schlummermodus.Wieder wachgeküsst, ist das Prinzip dann dasselbe wie bei den anderen Testgeräten. Mit jedem Tastendruck erhöhen sich Frequenz und damit auch die Intensität, mit der die Muskulatur bearbeitet wird. Fünf blaue LED geben optischen Support, welche Stufe aktiv ist.

Für kleine Hände eine Herausforderung: Die Beurer MG 101 SensorBoost Massagepistole
© stern

Im Lautstärke-Check auf höchster Stufe kamen wir mit 67 Dezibel auf den höchsten Wert der fünf Testgeräte, was möglicherweise mit der speziellen Form der MG 101 zusammenhängt. Dafür überzeugt sie mit fünf Massageköpfen, von denen zwei besonders auffallen. Der mit vier Silikonknöpfen bestückte Bogenkopf wurde für Bereiche mit natürlicher Rundung, wie Arme, Waden oder Oberschenkel entwickelt. Zum Schieben entlang des Muskelverlaufs ist der Schaberkopf gedacht. Was noch auffällt: Beurer verzichtet auf einen Kugelaufsatz. Für große Muskelgruppen wie die Oberschenkel soll der Aufsatz mit dem flachen Kopf verwendet werden. Zusätzlich liegt ein Luftpolsterkopf für sensible Stellen wie die Nackenmuskulatur bei. Die mit Silikon bestückten Massageköpfe stellten sich im Test als sehr fusselanfällig heraus. 

Kniff der Beurer MG 101 soll der SensorBoost sein. Die Idee dahinter: Je nachdem wie stark der Massagekopf in die Muskulatur gepresst wird, verändert sich die Druckanzeige an der seitlichen LED-Leiste. Praktisches Problem in unserem Test: Der Massagekopf muss in eine bestimmte Position gedreht werden, damit man die Druckanzeige überhaupt erkennen kann. Dem Tester gelang es zudem nur mit viel Kraftaufwand, die LED-Leiste in den roten (und nicht zu empfehlenden) Bereich zu bringen. Statt auf die Druckanzeige verlässt man sich hier besser aufs Gefühl und verringert den Druck, wenn es unangenehm wird.

Der vergleichsweise klein dimensionierte Akku der MG 101 brummte in unserem Test knapp 75 Minuten in der höchsten Intensitätsstufe. In der Praxis absolut okay. Zumal das Gerät schon nach etwa 90 Minuten wieder voll im Saft steht. Lobenswert: Der Akku kann mit wenigen Handgriffen aus dem Gerät entfernt und damit vorschriftsgemäß entsorgt werden.

Edel-Masseur mit Mini-Makel: Blackroll Fascia Gun

Als hochwertige „Regenerationsmarke“ versteht sich Blackroll, das bei Ausdauersportlern und Fitnessfans schon seit Jahren hauptsächlich durch Faszienrollen und -bälle bekannt ist. 2022 legte man mit der Fascia Gun (Faszien-Pistole) ein Akku betriebenes Fitnesstool nach. Und das ist nicht nur auf der Waage, sondern auch beim Preis das Schwergewicht im stern Massagepistolen Test 2025. 

Aus dem Karton fischen wir die Pistole im eleganten Schwarz. Das legierte Aluminium hat am unteren Teil des Griffes eine Struktur, um bei der Massage besseren Grip zu ermöglichen. Interessant ist die Gewichtsverteilung: Um den Anpressdruck zu erhöhen, liegt der Schwerpunkt bei der Fascia Gun im oberen Teil des Griffstücks und hinter dem Massagekopf. Insgesamt macht das Tool einen hochwertigen und edlen ersten Eindruck. Ein Reise-Case suchten wir in der Lieferung vergeblich. Das verkauft Blackroll dafür zum Preis von knapp 30 Euro im eigenen Onlineshop. Dem eigenen Anspruch ‚travel friendly‘ hinkt man damit etwas hinterher. Kaum Wünsche bleiben dagegen bei den vier mitgelieferten Massageaufsätzen (Ball, Trigger, Gabel und Flat) offen. Die sind mit weichen Silkonköpfen bestückt. Ausnahme ist der „Metal Flat“, ein flacher Kopf aus Edelstahl, der auch mit Massageöl kombiniert verwendet werden kann.

In vielerlei Hinsicht das Schwergewicht im stern Massagepistolen Test: Die Fascia Gun von Blackroll
© stern

Der gleichmäßig schnurrende Motor wird von einem 2550 mAh starken Lithium-Ionen-Akku angetrieben. In Bezug auf Laufruhe und Lautstärke täuschte unser erster Eindruck nicht. Im Test mit der App „dB-Meter“ war die Fascia Gun in ihrem Pro Mode (Level 4 von 4) die leiseste und einzige, die im Abstand von einem Meter unter der Marke von 60 dB blieb. Bemerkenswert auch, weil kein anderes Testgerät mit 3200 Schlägen pro Minute arbeitet. In Schwung bringt man das Tool über einen smart an der Griff-Unterseite platzierten Button, der eineinhalb Sekunden gehalten werden muss. In welchem der vier Modi die Muskeln massiert werden, zeigen vier grüne LED direkt neben dem Ein-Aus-Schalter. Sinkt der Ladezustand des Akkus unter zehn Prozent blinkt an gleicher Stelle eine kleine rote LED. 

In Action schlägt sich die Fascia Gun passabel. Um mehr Druck auf den Muskel auszuüben, muss aber auch bei der Blackroll die zweite Hand bemüht oder abgesetzt werden. Auf eine Abschaltautomatik – wie sie von einigen anderen Herstellern angeboten wird – haben die Entwickler verzichtet. Schaut man auf die empfohlene Behandlungszeit von 30 Sekunden bis höchstens vier Minuten ist das nachvollziehbar. Im maximal wählbaren Massage-Level (53,3 Hz) bewies die Fascia Gun viel Ausdauer. Auch nach sechseinhalb Stunden Dauerbetrieb lag der Ladezustand des Akkus noch im grünen Bereich. Die rote Warn-LED meldete sich in unserem Test nach sechs Stunden und 40 Minuten. Mit zehn Prozent Akkuleistung hielt der Massagekopf der Fascia Gun dann noch etwa 15 Minuten durch. 

In Massage Level 1 leuchtet an der Griffunterseite der Blackroll Fascia Gun neben dem zentrierten Ein-Aus-Button eine LED
© stern

Insbesondere für Einsteiger hilfreich ist die Blackroll-App, die sowohl für iOS als auch Android kostenfrei zur Verfügung steht. Hier wird in kurzen Videos erklärt, worauf man bei Massagen für bestimmte Muskelgruppen achten sollte, welche man allein und welche besser mit einem Partner durchführt. Dazu gibt es eine Reihe individuelle Workouts und für Wettkämpferinnen und Wettkämpfer eine 21-tägige Faszien-Challenge.

Preistipp für Einsteiger: Medisana MG 200

Die zum Zeitpunkt unseres Tests günstigste Massagepistole kommt von Medisana, einem Medizintechnik-Unternehmen mit Sitz in Neuss. Die MG 200 steckt in einem Köfferchen ohne großen Schnickschnack. Darin fein sortiert: Das Handmassagegerät in pastellgrün nebst den vier klassischen Aufsätzen für die verschiedenen Muskelgruppen und einem USB-C auf USB-C Ladekabel. Wenig Gewese macht Medisana bei den Gebrauchsanweisungen und den obligatorischen Sicherheitshinweisen. Ein dünnes Faltblatt plus Grafik in Postkartengröße mit Empfehlungen für die vier Massageköpfe – das war’s. Eine durchschnittlich große Männerhand bekommt das Gerät sicher in den Griff. Mit einem Umfang von 15 Zentimetern an der dicksten Stelle liegt der im Bereich der anderen Testgeräte. 

Wie die meisten Mitbewerber kommt die MG 200 mit nur einem Bedienelement aus – dem Ein-Aus-Schalter auf der Oberseite des Geräts. Aufgrund der Bauweise braucht man zum Ein- und Ausschalten beide Hände und etwa eineinhalb Sekunden Geduld. Mit jedem weiteren Drücken erhöht sich die Schlagfrequenz hör-, spür- und sichtbar. Fünf weiße LEDs verraten, auf welcher Vibrationsstufe die Muskeln aktuell bearbeitet werden. Ebenso minimalistisch geht man mit der Anzeige des Akku-Ladezustands um. In Sachen Ausdauer liegt die Medisana MG 200 mindestens in Schlagdistanz zur Konkurrenz. Nach knapp zwei Stunden vollem Einsatz leuchteten in unserem Test noch zwei der vier Balken. Insgesamt dreieinhalb Stunden vibrierte das Gerät im Test auf höchster Stufe, also mit 50 Schlägen pro Sekunde. Das ist solide und für die Zwecke einer Massagepistole absolut okay. Schönes Extra: Nach etwa 15 Minuten verstummt das Gerät dank der verbauten Abschaltautomatik zuverlässig von selbst und muss per Knopfdruck wieder eingeschaltet werden. Beim Laden fiel auf, dass der Stecker etwas wacklig in der Buchse klemmte. Dafür war die MG 200 nach gut zwei Stunden an der Steckdose wieder 100 Prozent einsatzbereit.

Ein Knopf und wenige LED. Mehr gibt’s an der MG 200 nicht zu sehen
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Das Testen der passenden Massageköpfe an Wade, Oberschenkel und Brust verlief unauffällig – so lange man die Muskelgruppe auf einer Stufe behandeln wollte. Um auf eine höhere Schlagfrequenz zu wechseln, muss eine zweite Hand zu Hilfe genommen oder die Massage kurz unterbrochen werden. 

Allrounder in Reiselaune: OrthoGo 2.0

In einem schwarzen Case im Handtaschenformat verpackt Orthomechanik die Aluminium legierte Reiseversion seiner Massagepistolen-Serie. Auf den ersten Blick könnte die OrthoGo 2.0 als Zwillingsschwester der Fascia Gun von Blackroll durchgehen. Das Format und Design des Gehäuses kommen uns sehr bekannt vor. Beim genaueren Inspizieren sticht aber sofort ein besonderes Detail ins Auge. Schaut man von oben auf die OmGo 2.0 ist durch eine transparente Kunststoffscheibe der Motor der Massagepistole sichtbar. Auch der leuchtend rote Ein-Aus-Button auf der Griffunterseite ist kaum zu verfehlen. Er muss, wie gehabt, etwas länger gedrückt werden, bis der Massagekopf seine Arbeit in zunächst moderatem Tempo aufnimmt. Drei weiße LED zeigen die aktive Behandlungsstufe an.

Der knallrote On-Off-Button ist der Eyecatcher der OmGo 2.0
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Mit 65 dB gehört die OmGo 2.0 zu den lauteren Geräten und der Motor zu den langsameren im Test. Im Vergleich zu anderen Pistolen traktieren die Massageköpfe das Muskelgewebe maximal 2760 Mal pro Minute. Genügsamer ist nur die Theragun Mini. Stichwort Massageköpfe: Gabel und Kegel stammen offenbar aus der Produktion, die auch Blackroll bevorzugt. Unique ist dagegen der flache, mit einem kleinen Knopf versehene, Metallaufsatz, der auch mit Ölen und Cremes verwendet werden kann. Als Kugelaufsatz legt Orthomechanik einen schmucklosen, vergleichsweise großen, Hohlkörper bei. Die Bedienungsanleitung ist standesgemäß überschaubar und enthält die wichtigsten Infos für Neulinge. Für mehr Anschauungsmaterial und etwas Nachhilfe in Sachen Physiologie steht im Apple Store oder bei Google ein kostenlose App bereit.  

Mit Daumen und Zeigefinger am Schaft liegt die OmGo 2.0 am besten in der Hand
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An der Haptik gibt es nichts auszusetzen. Die Aufsätze stecken sicher im Schaft der OmGo 2.0 und lassen sich mit einem beherzten Handgriff problemlos wieder lösen. Im Vergleich zur Fascia Gun ist der Griff dieses Geräts zu kurz, um ihn mit der ganzen Hand umschließen zu können. Am besten liegt die OmGo 2.0 in der Hand, wenn Daumen und Zeigefinger am Schaft platziert werden und man das Gerät wie eine Pistole hält. Die eingebaute Zeitschaltuhr stoppt den Motor bereits nach zehn Minuten. Wie sinnvoll das ist, bleibt Geschmacksache.

Spa-Feeling für unterwegs: Theragun Mini 3.0

Wer sich mit perkussiver Therapie beschäftigt, kommt an den Wellness-Produkten von Therabody kaum vorbei. Die Kalifornier schickten ihre Theragun Mini der 3. Generation, explizit fürs Reisen entwickelt, in diesen Massagepistolen Test. Ähnlich wie das Gerät von Beurer liegt auch hier beim Unboxing keine klassische Massagepistole im Karton. Mit etwas Fantasie ähnelt der Kunststoff-Korpus der Theragun Mini einem Herz, an dessen Spitze einer der drei Massageköpfe aufgesteckt wird. Hierbei fällt auf, dass die Köpfe dank einer Klickmechanik einrasten und so fest und sicher sitzen, wie bei keiner anderen Massagepistole im Test. Dafür braucht es beim Lösen von „Dampener“, „Standard Ball“ und „Thumb“ einen kräftigen Ruck. Im Kartondeckel überrascht Therabody mit vier handlichen Übungskarten, die vor allem Einsteigern den Start erleichtern dürften. Geschützt wird die Theragun durch ein Reisetäschchen aus Neopren. Wobei das Gerät nur mit einem Aufsatz bestückt in seine Tasche passt.

Therabody schickte seine bisher kleinste Massagepistole in den Test. Was kann die Theragun Mini 3.0?
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Die Theragun Mini hat ebenso viele Massagestufen wie Köpfe und damit so wenige wie keine andere Massagepistole im Test. Mit einer Hublänge von zwölf Millimetern liegt in diesem Punkt dafür weit vorn. Interessant: Die deutlich größere Amplitude spürten wir im Test kaum, was womöglich am unterschiedlich weichen Schaumstoff liegt, der die Aufsätze umhüllt. Der Korpus kann auch von kleinen Händen gut gegriffen und über die Muskulatur geführt werden. Im Test erreichten wir mit der Theragun Mini bequem auch den unteren Rücken, was bei Geräten in Pistolenform mit einigen Verrenkungen verbunden ist. Hier erweisen sich die spezielle Form und das kompakte Format als vorteilhaft. Apropos: Auch der Akku ist kompakt dimensioniert. Dass das Gerät dennoch erst nach 120 Minuten seinen Dienst quittiert, spricht für die Batterie. Nach 82 Minuten meldete sich die Theragun Mini dann voll aufgeladen zurück. Ein guter Wert.

Per Bluetooth koppeln: Eine umfangreiche und gut strukturierte App begleitet Nutzer und Nutzerinnen der Theragun Mini 3.0
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Als einzige im Test ist die Theragun Mini Bluetooth fähig. Das Koppeln mit einem iPhone 15 nach Installation der App klappte ruckelfrei. Die gut durchdachte und optisch ansprechende App überzeugt als digitaler Coach, was vor allem Neulingen den Einstieg ins Thema erleichtert.

Weitere Massagepistolen für unterwegs

Bob & Brad Q2 Mini

Mit mehr als 5 Millionen Followern dürften Bob und Brad die bekanntesten und erfolgreichsten Physiotherapeuten auf Youtube sein. Entsprechend beliebt ist auch ihre Q2 Mini Massagepistole, ein kompaktes Tool, das auf Reisen nicht viel Platz in der Tasche braucht. Viel kleiner geht es kaum. Dazu gibt’s ein Handvoll der klassischen Aufsätze in einem handlichen Etui. Die Q2 Mini massiert in fünf Geschwindigkeiten und mit einer eher kleinen Amplitude von sieben Millimetern. Optional gibt es die Q2 Mini auch mit einem Aufsatz, der die Muskulatur wärmt oder kühlt. Laut Hersteller liegt die Betriebslautstärke bei 40 dB, was etwa mit dem Summen eines Kühlschranks vergleichbar ist. Kleines Manko: Der mit 2500 mAh solide dimensionierte Akku kann nicht ausgetauscht werden.

Decathlon Mini-Massagepistole

In einem ähnlichen Preissegment wie Bob & Brad ist die Mini-Massagepistole von Decathlon zu Hause. Für knapp 80 Euro bekommt man vier Aufsätze, die die müden, lädierten oder leistungsbereiten Muskeln mit drei Geschwindigkeiten von 30 bis 50 Hz bearbeiten können. Laut Decathlon hält das Gerät mindestens 45 Minuten durch – ein vergleichsweise geringer Wert, der bei der von Physiotherapeuten empfohlenen Behandlungszeit aber nicht ins Gewicht fällt. Dafür hat sie ebenfalls Reiseformat, ist 435 Gramm leicht und kommt mit einer kleinen Tragetasche. Ein/Aus-Schalter, Ladebuchse und die LED-Anzeige der Vibrationsstufen befinden sich wie bei der Fascia Gun von Blackroll an der Griffunterseite. Mit 4,7 von 5 Sternen schneidet die Massagepistole bei Käuferinnen und Käufern im Decathlon-Onlineshop überdurchschnittlich gut ab.

O’Yeet Nex Mini Massagepistole

Einen sommerlichen Farbtupfer setzt die OYeet NEX Mini Massagepistole mit ihrem Metallkorpus in frischem Rot. Alternativ ist sie in Weiß erhältlich. Als einzige der acht Geräte im stern-Vergleich gehört eine Mini-Ladestation zum Lieferumfang. Dazu passt das Mini-Massagetool in jede Reisetasche. Auch für die vier Massageköpfe ist im Transportbeutel Platz. Mit gut 100 Euro liegt die NEX Mini im oberen Mittelfeld des stern Massagepistolen Tests. Dafür bekommt man ein 300 Gramm leichtes Gerät, das maximal 3200 Schlägen pro Minute schafft. Mit dieser Frequenz hämmert sonst nur noch das Blackroll-Modell auf die Muskulatur. 60 Minuten hält die O’Yeet Nex Mini laut Hersteller mit einer Akkuladung durch. Neben den vier Massagestufen installierten die Entwickler einen Rotationsmodus. 

Massagepistolen: Die wichtigsten Fragen & Antworten

Wie wendet man eine Massagepistole richtig an?

Als erste und oberste Grundregel gilt: Beachten und befolgen Sie die Anweisungen und Hinweise des Herstellers in der Betriebsanleitung. In jedem Fall sollten Behandlungen auf der niedrigsten und sanftesten Stufe beginnen. Danach kann die Stoßfrequenz langsam gesteigert werden. Sobald Schmerzen auftreten, sollte die Intensität reduziert oder die Behandlung unterbrochen werden. Physiotherapeuten raten dazu, nur die Beinmuskulatur selbst zu behandeln. Auch hier zunächst auf einer niedrigen Stufe. Setzen Sie die Massagepistole dosiert, also nicht zu häufig und nicht mit zu hoher Intensität, ein. Schwer erreichbare Stellen, wie etwa den Nacken oder unteren Rücken, behandelt man besser nicht selbst. Um diese Stellen gezielt zu triggern und Verletzungen zu vermeiden, sollten Expertenhände ran.

Welche Aufsätze gibt es und wofür sind sie gedacht?

Bei den allermeisten Massagepistolen liegen zumindest drei Massageköpfe bei. Ball (Kugel), Kegel und  Gabel sind die Klassiker. Dazu kommen je nach Hersteller flache Aufsätze für Massagen mit Öl oder Behandlungen mit Wärme oder Kälte. Größe und Form des Aufsatzes sind entscheidend dafür, welche Muskelgruppen damit behandelt werden sollten und welche Wirkung damit erzielt werden soll. Aufsätze mit großer Auflagefläche sollen müde und im Training beanspruchte Muskeln lockern und die Regeneration beschleunigen. Um tiefer sitzende Verspannungen zu lösen, greift man besser zum Kegelaufsatz, der gezielt Triggerpunkte behandelt und auch bei verklebten Faszien helfen kann, wenn er richtig eingesetzt wird. 

Ball- oder Kugelaufsatz

für großflächige MuskelgruppenOberschenkel (vorn und hinten) Wadenmuskulaturunterer RückenSchultermuskulaturOber- und UnterarmeHüftbeuger

Kegel- oder Punktaufsatz

Idee: Triggerpunkte massierenNackenmuskulaturunterer Rücken

Gabelaufsatz

parallele MuskelsträngeBereich der Achillessehneunterer Rücken (entlang der Wirbelsäule)

Wie oft und wie lange sollte man Massagepistolen einsetzen?

Hierzu gibt es keine allgemein gültige Faustregel. Wer seine Muskeln beziehungsweise bestimmte Muskelgruppen regelmäßig beansprucht, kann sie bedenkenlos zwei bis drei Mal wöchentlich mit einer Massagepistole behandeln. Das gilt insbesondere für Sportler, die ihren Körper gut kennen. Auch zur Frage, wie lange strapazierte Muskeln gezielt bearbeitet werden sollten, gibt es keine allgemeine Vorgabe. Hersteller empfehlen, einzelne Muskelpartien zwischen 30 Sekunden und wenigen Minuten zu bearbeiten. Andere raten dazu, sie nicht länger als eine Stunde am Stück einzusetzen. Wichtig: Sobald Schmerzen auftreten oder sich die Massage unangenehm anfühlt, sollte das Gerät abgeschaltet werden. 

Wann sollte eine Massagepistole nicht angewendet werden?

Klären wir zunächst, an welchen Körperstellen Massagepistolen nichts zu suchen haben. Experten raten dringend davon ab, Massagepistolen am Kopf und im Bereich des Halses einzusetzen. Auch am vorderen Rumpf, also vom Brustkorb bis zum Schambein, sowie auf Knochen, wie beispielsweise der Wirbelsäule, bringt eine Massagepistole nichts als unnötige Schmerzen. Abgesehen davon sollten zum Zeitpunkt der Massage keine Entzündungen (zum Beispiel am Schleimbeutel) vorliegen. Auch während der Schwangerschaft und bei Krebspatienten sollte auf die Therapie mit Massagepistolen verzichtet werden. Gleiches gilt für Menschen mit künstlichen Gelenken und Herzschrittmachern. Was Anwendungen bei Kindern betrifft, sind die Empfehlungen der Hersteller unterschiedlich. Einige raten grundsätzlich davon ab, Massagepistolen bei Kindern einzusetzen. Andere (beispielsweise Beurer) geben ihre Geräte für Kinder ab 8 Jahren frei. Therabody hat bei der Theragun mini keine Bedenken.

Gibt es Studien zur Wirksamkeit von Massagepistolen?

In einer 2024 im Journal of Science & Medicine veröffentlichten Studie beschäftigten sich Sportwissenschaftler aus Japan und Österreich unter anderem mit der Frage, wie sich eine perkussive Massage mittels Massagepistole auf die Beweglichkeit und Muskelkraft des Wadenmuskels auswirkt. Studienleiter Masatoshi Nakamura und sein Team kamen zum Ergebnis, dass sich nach einer Behandlungszeit von zwei Minuten die sogenannte Range of Motion (ROM), also die Beweglichkeit der Wadenmuskulatur in der Testgruppe ausschließlich junger Männer signifikant verbesserte. Zudem stellten die Forscher eine erhöhte Dehntoleranz und geringere passive Muskelsteifigkeit fest. Gut belegt ist zudem, dass Massagepistolen Muskelkater abmildern, wenn sie zeitnah nach intensivem Training eingesetzt werden. Außerdem soll perkussive Therapie weiteren Studien zufolge die Sauerstoffversorgung in den behandelten Muskeln verbessern. 

Wie reinigt man eine Massagepistole?

Das Reinigen einer Massagepistole ist ein Kinderspiel. Wichtig: Trennen Sie das Gerät immer vom Strom, wenn Sie es säubern möchten. Schnappen Sie sich dann ein trockenes bis leicht feuchtes Tuch und wischen Sie das Gehäuse einmal gründlich ab. Danach sollte das Gerät einige Minuten trocknen. Auch für die Aufsätze reicht ein feuchtes Tuch und ein Spritzer Desinfektionsmittel. Verzichten Sie unbedingt auf Lösungsmittel oder andere ätzende Reiniger. Als Alternative zum Desinfektionsmittel erfüllt auch ein Spritzer Spüli erfüllt hier seinen Zweck. Wichtig ist, dass keine Flüssigkeiten in den Schaft oder das Gerät gelangen.

Hat Stiftung Warentest Massagepistolen getestet?

Der aktuelle Massagepistolen Test der Stiftung Warentest stammt aus dem Sommer 2024. Hier nahmen die Tester elf Massagepistolen (darunter auch Marken aus dem stern Massagepistolen Test) unter die Lupe und kürten die Blackroll Fascia Gun mit der Gesamtnote „Befriedigend“ zum Testsieger. 

Quellen:„BR Fernsehen: Wir in Bayern“; Stiftung Warentest (07/2024)