Doku behauptet: Eine TV-Show löste bei Daniel Küblböck offenbar eine Art Trauma aus

Das Leben und das Ableben von Daniel Küblböck beschäftigt die Menschen bis heute. Eine Dokumentation erzählt, dass eine TV-Show den einistigen Star nachhaltig verletzte. 

Es ist Januar 2004, Australien. Millionen Zuschauer sehen zu, wie ein 18-jähriger Daniel Küblböck in einem gläsernen Sarg liegt. Dann ergießen sich Zehntausende Kakerlaken über seinen Körper. Er schreit. Windet sich. Panik pur. Szenen, die sich einbrennen bei den Zuschauern, aber vor allem bei ihm selbst.

Vor 21 Jahren trat der Ex-DSDS-Star in der ersten Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ an. Was als zwei Wochen Spaß im Dschungel begann, wurde für ihn zu einer Art Trauma. „Der Dschungel war ja wirklich schlimm. Da habe ich einige schlimme Sachen erlebt. Da habe ich heute noch Träume davon“, sagt er später.

Ein Jahr zuvor hatte Küblböck bei „Deutschland sucht den Superstar“ den dritten Platz belegt. Er war schrill, unkonventionell und galt als ein Publikumsliebling. Dann kam das Angebot für ein neues Format. „Man muss auch dazu sagen, dass uns in der ersten Staffel sehr viel vorenthalten wurde. Ja, dachte ich mir, zwei Wochen im Dschungel zu sitzen und da einfach ein bisschen Spaß zu haben, fand ich jetzt nicht wirklich eine schlimme Vorstellung“, hört man ihn in der Doku von ARD sagen.

Daniel Küblböck brach schon einmal vor laufenden Kameras zusammen

Was er nicht ahnte: Er würde Rekordhalter für die meisten Dschungelprüfungen in der ersten Staffel werden. Schon nach drei Nominierungen in Folge brach er vor laufender Kamera in Tränen aus. „Da hatte ich echt den Eindruck, dass ich es den Zuschauern nicht recht machen kann. Die wollen mich fertigmachen, dachte ich, und war kurz davor, freiwillig auszusteigen.“ Nicht zu Unrecht. So hatte man Küblböck bereits bei DSDS vor laufenden Kameras zusammenbrechen sehen, als seine Freundin Gracia ausschied.

Doch es waren nicht nur die Prüfungen, die ihn an seine Grenzen brachten. Auch das Leben im Camp zermürbte den Sänger: „RTL hat uns für die Show immer gegeneinander aufgehetzt – deshalb haben wir uns gleichzeitig gehasst und geliebt!“, sagte er. Trotzdem sah sich Küblböck als jemand, der nicht aufgibt: „Ich glaube, viele haben jetzt gemerkt, dass ich ein Kämpfer bin und ich mich in heiklen Situationen nicht unterkriegen lasse.“

Nach dem Dschungel blieb er ein gern gesehener Gast in TV-Shows, probierte sich künstlerisch aus, suchte nach neuen Wegen. Zwischen 2003 und 2018 durchlief er mehrere Phasen seiner Persönlichkeitsentwicklung. Kurz vor seinem Verschwinden stellte er sich der Öffentlichkeit als Lana Kaiser vor. September 2018 dann das Drama. Auf der AIDAluna, irgendwo im Nordatlantik vor Neufundland, zeigen Überwachungskameras, wie eine Person, mutmaßlich Küblböck, zielstrebig über die Reling steigt und ins Meer springt. Die Suche blieb erfolglos. 2021 wurde er offiziell für tot erklärt.

Nun, zu seinem 40. Geburtstag, blickt die ARD-Dokumentation „Die Küblböck-Story – Eure Lana Kaiser“ zurück – mit Aufnahmen, die zeigen, wie sehr der erste Dschungelaufenthalt an ihm zehrte. Und mit der Stimme eines jungen Mannes, der schon damals ahnte, dass manche Erfahrungen ein Leben lang nachhallen.

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