Verkehrsüberwachung: „Speedweek“ in Hamburg: 200 Beamte blitzen an 30 Standorten

Mitten in den Sommerferien geht die Hamburger Polizei verstärkt gegen Raser vor. Ortsfremde Urlauber können nicht auf Milde hoffen. Es gehe aber nicht um Wegelagerei, betont die Polizei.

Im Rahmen der sogenannten Speedweek kontrolliert die Hamburger Polizei mit 200 Beamten an rund 30 Stellen im Stadtgebiet die Einhaltung der erlaubten Höchstgeschwindigkeit. Geblitzt werde sowohl in Tempo-30-Zonen als auch auf Autobahnen, sagte der Leiter der Verkehrsdirektion, Enno Treumann. Auch Videowagen seien unterwegs. „Jeder soll ständig damit rechnen müssen, beim Schnellfahren erwischt zu werden“, betonte Treumann. 

Die Polizei war am Donnerstag unter anderem im Stadtteil Wilhelmsburg an einer Straße im Einsatz, auf der nach Angaben des Stadtteilbeirats besonders häufig zu schnell gefahren wird. Zu hohe Geschwindigkeit sei immer noch eine der Hauptunfallursachen, insbesondere bei schweren oder gar tödlichen Verkehrsunfällen, erklärte Treumann. Laut Polizeistatistik wurden im vergangenen Jahr gut 16 Prozent aller Unfälle mit Personenschäden in Hamburg durch zu hohe Geschwindigkeit oder zu geringen Abstand verursacht. 2023 hatten 17,5 Prozent aller Unfälle mit Verletzten diese Ursache gehabt. 

Keine Milde für ortsfremde Urlauber

Der Termin für die „Speedweek“ mitten in den Sommerferien sei nicht absichtlich gewählt worden, sagte Treumann. Bei so einer bundesweiten Aktion sei es für die Länder immer schwierig, sich auf einen gemeinsamen Termin zu verständigen. Urlauber, auch wenn sie ortsfremd in Hamburg sind, können nicht mit Milde rechnen, wenn sie in der Hansestadt zu schnell fahren. Im Rahmen des Bußgeldverfahrens könne sich der Beschuldigte zu dem Vorwurf äußern, erklärte Hamburgs oberster Verkehrspolizist. „Aber im Grundsatz gilt: Die Beweislage ist dann einigermaßen eindeutig.“

Treumann betonte zugleich, dass die Beamten auch präventiv unterwegs seien und Aufklärungsgespräche führten. Damit wolle die Polizei deutlich machen, „dass es sich hier nicht, wie häufig unterstellt, um Wegelagerei handelt, sondern dass zu hohe Geschwindigkeit ein ernstes Sicherheitsproblem darstellt“. Die „Speedweek“ geht noch bis Sonntag. Erst dann will die Polizei Bilanz ziehen. Ob es zum Schulanfang im September erneut einen Blitzermarathon gibt, gab Treumann nicht an.