Wirtschaft in Niedersachsen: Dienstleister schwächeln, Tourismus zieht an

Wie schlägt sich Niedersachsen in einem schwierigen Wirtschaftsjahr? Neue Zahlen zeigen, wo es bröckelt und wo es überraschend gut läuft.

Schleppende Geschäfte bei vielen Dienstleistern, aber mehr Gäste im Land und stabile Umsätze im Supermarkt: Die niedersächsische Wirtschaft hat 2024 ein durchwachsenes Jahr erlebt. Während manche Branchen deutlich Federn lassen mussten, konnten andere trotz schwieriger Rahmenbedingungen zulegen, wie aus aktuellen Zahlen des Landesamts für Statistik (LSN) hervorgeht.

Vor allem im Dienstleistungssektor lief es nicht rund. Der Umsatz sank real, also unter Berücksichtigung der Preisentwicklung, um satte 7,5 Prozent. Besonders heftig traf es den Bereich „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ wie Zeitarbeitsfirmen oder Reinigungsdienste. Hier ging der Umsatz um mehr als ein Fünftel zurück. Die Zahl der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich schrumpfte um 2,3 Prozent auf etwa 663.000, teilte das LSN weiter mit.

Zwischen Supermarktregal und Strandkorb

Anders sieht es im Einzelhandel aus: Mit einem Gesamtumsatz von 57,2 Milliarden Euro verzeichnete die Branche ein leichtes reales Plus von 0,3 Prozent. Besonders gut lief das Geschäft mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs. Zwar sank die Zahl der Beschäftigten im Einzelhandel um 2,6 Prozent, hingegen legte der Handel mit Autos, Ersatzteilen und Reparaturen beim Personal leicht zu.

Für gute Nachrichten sorgte auch der Tourismus. 15,4 Millionen Menschen reisten im vergangenen Jahr nach Niedersachsen; ein Plus von 2,5 Prozent. Bei den Übernachtungen wurde mit mehr als 46 Millionen fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Besonders beliebt waren die Nordseeküste und die Campingplätze. Die meisten ausländischen Gäste kamen wie schon in den Vorjahren aus den Niederlanden.