Mindestens ein Todesopfer und neun Verletzte, Straßensperrungen und Evakuierungen: Hunderte Feuerwehrleute kämpfen in Südfrankreich gegen den bisher größten Waldbrand dieses Sommers. Mehr als 1800 Feuerwehrleute waren am Mittwoch im Einsatz gegen die Flammen, sämtliche Löschflugzeuge des Landes wurden in das Gebiet zwischen Narbonne und Carcassonne entsandt. Die Küstenautobahn zwischen Frankreich und Spanien wurde gesperrt, zwei Campingplätze und zahlreiche Wohnhäuser wurden evakuiert.
Das am Dienstagnachmittag ausgebrochene Feuer breitete sich rasend schnell aus und vernichtete bis Mittwochmittag 12.000 Hektar Vegetation im Corbières-Massiv nahe der Mittelmeerküste. Starker Wind und Hitze fachten die Flammen in dem ausgedörrten Gebiet an.
Im Dorf Saint-Laurent-de-la-Cabrerisse wurde eine ältere Frau tot in ihrem niedergebrannten Haus gefunden. Ein weiterer Bewohner des Dorfes wurde vermisst, wie Behördensprecher Rémi Recio berichtete. Laut Recio erlitt ein Anwohner lebensgefährliche Verbrennungen, acht weitere Menschen wurden leicht verletzt, darunter sieben Feuerwehrleute, die Rauchvergiftungen erlitten.
Mindestens 25 Wohnhäuser wurden von den Flammen vernichtet oder beschädigt. Die Küstenautobahn A9 zwischen Frankreich und Spanien wurde zwischen Narbonne und Perpignan vollständig gesperrt, ebenso zahlreiche Landstraßen in dem Gebiet. Zwei Campingplätze wurden evakuiert, hunderte Anwohner mussten ihre Häuser verlassen.
Der Waldbrand ist der bislang größte in Frankreich in diesem Sommer. Insgesamt brachen entlang der französischen Mittelmeerküste zwischen Sommeranfang und Ende Juli bereits rund 9000 Waldbrände aus und vernichteten mehr als 15.000 Hektar Vegetation. Besonders betroffen ist das Département Aude zwischen Narbonne und Carcassonne.
„All‘ diese Brände – es ist dramatisch“, sagte Aude Damesin aus dem Dorf Fabrezan im Brandgebiet. „Das ist furchbar für die Tierwelt, für die Pflanzenwelt, für die Menschen, die alles verlieren.“