Nach heftigen Regenfällen liegt ein Ort in Indien unter Schlamm und Geröll. Einsatzkräfte suchen nach Überlebenden. Videoaufnahmen zeigen die verheerende Lage.
Eine Sturzflut hat im Himalaya offenbar eine ganze Ortschaft ausgelöscht. Die indische Regierung meldete nach der Unwetterkatastrophe am Dienstag mindestens vier Tote und etwa 100 Vermisste. Durch einen Wolkenbruch seien Erdrutsche und die Sturzflut ausgelöst worden. Der Wetterdienst hatte zuvor eine Unwetterwarnung ausgegeben.
Auf in indischen Medien verbreiteten Videos war zu sehen, wie schlammige Wassermassen mehrstöckige Gebäude in der Stadt in der Touristenregion Dharali mitreißen. Die Armee entsandte Rettungstrupps, die von großflächiger Zerstörung berichteten.
Besonders betroffen ist das Dorf Dharali im Bundesstaat Uttarakhand, das sich in den Ausläufern des Himalaya befindet. Das Dorf sei von einer massiven Schlammlawine erfasst worden, schrieb das Zentralkommando der indischen Armee, die sich an den Rettungsarbeiten beteiligte, auf der Plattform X.
Mehrere Häuser des Dorfs wurden den Berichten zufolge von den heran wälzenden Wasser-, Schlamm- und Geröllmassen aus den Bergen beschädigt oder vollständig weggespült. Bilder zeigten, wie Hausdächer unter Erde und Geröll herausragten.
Etwa 20 Überlebende aus Sturzflut gerettet
„Die Lage ist ernst“, sagte Verteidigungsstaatssekretär Sanjay Seth der indischen Nachrichtenagentur PTI. „Wir haben Informationen über vier Todesfälle und etwa 100 Vermisste erhalten. Wir beten für ihre Sicherheit.“ Auf Videoaufnahmen war zu sehen, wie Menschen vor den Wassermassen wegrennen und dann von Schlamm und Trümmern verschluckt werden.
Die indische Armee teilte mit, 150 Soldaten hätten die Stadt erreicht und bei der Rettung von etwa 20 Überlebenden geholfen. Auf Bildern der Armee war die Schneise der Verwüstung zu sehen, die sich nach dem Rückgang der Fluten durch die ganze Stadt zog. Stellenweise ragten nur noch die Dächer der Häuser aus Schlamm und Trümmern.
Klimawandel verstärkt Monsun in Indien und Himalaya-Region
Der Leiter des Katastrophenschutzes in Uttarakhand, Arpan Yaduvanshi, sagte, der Schlamm sei stellenweise 15 Meter hoch gewesen und habe einige Gebäude vollständig überschwemmt. „Die Such- und Rettungsarbeiten dauern an“, sagte der Armeesprecher Suneel Bartwal. Es werde alles getan, die Vermissten „zu finden und zu evakuieren“.
Der indische Premierminister Narendra Modi sprach den Angehörigen der Toten sein Beileid aus und versicherte, bei der Bereitstellung von Hilfe werde „kein Stein auf dem anderen gelassen“.
In Indien sind während der Monsunsaison, die von Juni bis September dauert, Überschwemmungen und Schlammlawinen nicht ungewöhnlich. Der Regen ist lebenswichtig für Pflanzenwelt und Landwirtschaft, kann für die Menschen aber auch immer wieder lebensbedrohlich werden. Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel ihre Intensität und Häufigkeit erhöht.