Schwimm-WM in Singapur: „Kann es noch nicht ganz fassen“: WM-Silber für Schwarz

Sven Schwarz gewinnt seine zweite Medaille von Singapur. Die deutschen Schwimmer sind so erfolgreich wie lange nicht. Auch wenn Florian Wellbrock diesmal nicht aufs Podest kommt.

Sven Schwarz hat bei der Schwimm-WM die Silbermedaille über 1.500 Meter Freistil gewonnen. Der 23-Jährige musste sich in Singapur nur dem siegreichen Ahmed Jaouadi aus Tunesien geschlagen geben. Bronze holte Bobby Finke aus den USA. Schwarz fehlten 1,28 Sekunden auf Gold. „Ich kann es noch nicht ganz fassen“, sagte Schwarz: „Ich bin mehr als zufrieden mit dem Rennen und der Platzierung.“ 

Florian Wellbrock, viermaliger Titelträger im Freiwasser von Singapur, schwamm als zweiter deutscher Starter auf Rang fünf. „Wäre das heute wieder mit einer Medaille ausgegangen, wäre das alles, glaube ich, ein bisschen zu schön geworden“, sagte Wellbrock: Er habe gezeigt, dass er auf dem richtigen Weg sei. „So machen wir nächstes Jahr weiter.“ Er wolle weiterhin im Freiwasser und im Becken antreten. 

Mit zweimal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze sorgten die deutschen Schwimmerinnen und Schwimmer bereits für die erfolgreichste Bilanz in WM-Beckenwettbewerben seit 2009. Damals waren unter anderem noch Britta Steffen und Paul Biedermann für Deutschland angetreten.

Schwarz schon über 800 Meter auf dem Podest

Über 800 Meter Freistil hatte Schwarz am Mittwoch ebenfalls die Silbermedaille gewonnen. „Ich war hinter den großen Jungs, als ich jünger war – jetzt bin ich selber einer“, sagte er anschließend. 

Schwarz tritt bei dieser WM endgültig aus dem Schatten der anderen starken deutschen Lang- und Mittelstreckenschwimmer. In den vergangenen Jahren hatte sich die öffentliche Aufmerksamkeit häufig auf Wellbrock und Olympiasieger Lukas Märtens konzentriert. Bei dieser WM ließ Schwarz nicht nur viele internationale Konkurrenten, sondern auch die Nationalteamkollegen hinter sich. 

Schwarz geht seinen eigenen Weg

Anders als Wellbrock und Märtens ist Schwarz nicht in der Magdeburger Trainingsgruppe von Bundestrainer Bernd Berkhahn. Er arbeitet schon lange mit Coach Emil Guliyev zusammen und trainiert in Hannover. „Er hat eine andere Philosophie als Bernd“, sagte Schwarz. In Singapur zeigte er, dass auch sein Weg erfolgreich sein kann.

Das Finale hatte Schwarz als Viertschnellster der Vorläufe erreicht. „Da kann jeder jeden schlagen“, sagte er mit Blick auf den großen Showdown. „Von Platz acht bis eins ist da alles drin.“