Während sich Bakayoko und Co. so langsam ins Rampenlicht spielen, werden die Abgänge konkreter. Vor allem Sesko ist gefragt. Doch genau dessen Abgang könnte ein Problem hinterlassen.
1:2 gegen Atalanta Bergamo verloren. Na und? Bei Fußball-Bundesligist RB Leipzig löst die (vermeidbare) Niederlage im vorletzten Testspiel vor dem Pflichtspielstart gegen den SV Sandhausen im DFB-Pokal (16. August, 15.30 Uhr) keine Panikattacken aus. Das, was Neutrainer Ole Werner vor allem von den Neuzugängen sehen wollte, sah er gegen die Italiener. Die drehten erst in den letzten fünf Minuten durch Gianluca Scamacca und Lorenzo Bernasconi (90.) ein Spiel, welches die Leipziger mit zwei komplett verschiedenen Mannschaften überwiegend im Griff hatten und nicht unverdient durch Loïs Openda in Führung lagen.
So langsam entwickelt sich eine Startformation
Zumindest kristallisiert sich bei RB bereits eine Startformation heraus. „Natürlich hat man einige Dinge im Kopf. Aber es sind noch zwei Trainingswochen, bis es losgeht. Es ist nicht so, dass elf Namen auf der Tafel stehen“, sagte Werner. Zwei Neuzugänge dürften aber große Chancen haben, sofort tragende Rollen zu übernehmen.
In der Abwehr sollten David Raum, Castello Lukeba und Willi Orban gesetzt sein. Ridle Baku, El Chadaille Bitshiabu und Kosta Nedeljkovic duellieren sich um den vierten Platz im Deckungsverbund. Auf der Sechs zeigen Xaver Schlager und Neuzugang Ezechiel Banzuzi bislang die besten Leistungen. Davor machen Antonio Nusa, Assan Ouedraogo und der neue Mann für den Flügel, Johan Bakayoko, Betrieb, als Sturmspitze hat Openda bislang in allen Testspielen getroffen. Völlig offen ist die Position im Tor. Ob Maarten Vandervoordt oder Peter Gulacsi als Nummer eins in die Saison gehen, wird erst nach dem letzten Test am Samstag (18.00 Uhr) beim RC Lens entschieden.
Kampl, Haidara und wohl auch Klostermann ohne RB-Zukunft
Gegen Bergamo kristallisierte sich noch einmal heraus, wer zukünftig nicht mehr gefragt ist im Kader des Fußball-Bundesligisten. Dass Timo Werner keinerlei Perspektive hat, ist allen klar. Das deutlichste Zeichen. Weil für Benjamin Sesko mehrere konkrete Anfragen vorliegen, wie Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer betonte, wurde der slowenische Stürmer aus dem Spieltagskader gestrichen. „Das heißt aber nicht, dass er nächste Woche nicht spielen kann“, sagte Schäfer. Newcastle und Manchester United sind an Sesko dran, wollen die rund 80 Millionen Euro bieten.
Als Stürmer ins Team B rückte deshalb der ebenfalls für einen Verkauf vorgesehene Eljif Elmas. Eine Position, die er überhaupt nicht trainiert hatte. Aber eben nicht Werner.
Mit Nackenproblemen fiel auch Xavi Simons aus, an dem der FC Chelsea dran ist. Vor einem Transfer muss der Club-Weltmeister allerdings erst selbst ein paar namhafte Akteure loswerden. Amadou Haidara ist bei Paris FC im Gespräch. Wohin die Reise für Kevin Kampl geht, ist ebenso unklar wie die Zukunft von Lukas Klostermann. Der saß zwar für die B-Elf auf der Bank, kam aber als einziger gemeldeter Feldspieler nicht zum Zug.
RB entwickelt neues Wir-Gefühl
Wie auch immer der Kader von RB zum Ende der Transferperiode am 31. August aussehen wird, es ist eine neue, spannende Konstellation. Die Spieler haben ein neues Wir-Gefühl entwickelt, feiern sich gegenseitig bei jeder gelungenen Aktion. Und alle, also auch, die RB verlassen werden, hängen sich im Training komplett rein. Das betonten Trainer Werner und Schäfer unisono. Etwas, was es zum Ende der vergangenen Saison nicht mehr gab.