Ferien drinnen: Ausflugsziele für Regenwetter – Ferien geht auch drinnen

Ein Blick in die Weiten des Weltraums oder ein Spaziergang unter Palmen: Was gibt es in den Ferien für Alternativen, wenn es draußen grau und nass ist?

Bei dem eher tristem und nassem Sommerwetter gibt es in den hessischen Ferien durchaus Alternativen zum Freibad. Landesweit locken eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten. Einige Beispiele: 

Urlaub unter Palmen – fußläufig

Es ist kühl und nass? Da hilft ein U-Bahn-Ticket zum Palmengarten in Frankfurt. Im historischen Palmenhaus und in den Gewächshäusern fühlt man sich gleich wie in den Tropen. Das Palmenhaus wurde bereits 1869 eröffnet. Damals galt die Konstruktion als bahnbrechend. Ein Gebäude aus Eisen und Glas: 52,6 Meter lang, 30,5 Meter breit und an seinem Scheitel 18,5 Meter hoch. 

Bis heute ist das Palmenhaus europaweit eines der größten seiner Art. Unter Glas wachsen Petticoat-, Fischschwanz-, Betelnuss- und Bergpalmen, Araukarien, Palm- und Baumfarne. Es gibt einen Wasserfall, der in ein Bassin mit Fischen plätschert, eine Grotte mit Aquarien und einen kleinen Bachlauf. Urlaub um die Ecke.

Trockenen Fußes in ferne Galaxien reisen

Zu den Sternen kann man auch bei Regenwetter wunderbar reisen. Dazu lädt Hessens größtes Planetarium in Kassel ein. Seit seiner Wiedereröffnung im Oktober vergangenen Jahres können die Besucher dort die Raumstation ISS und ferne Galaxien besuchen oder die Marsoberfläche erkunden. 

Das Planetarium hatte seit Januar 2023 geschlossen. Grund dafür waren der Weggang eines für den Betrieb notwendigen Technikers sowie der erforderliche Umbau der Brandmeldeanlage. Die Stelle des Technikers zur Betreuung der Projektionsanlage konnte inzwischen wieder besetzt und die Planetariumstechnik auf den neuesten Stand gebracht werden. 

Das Kasseler Planetarium ist mit 54 Plätzen das größte in Hessen. Hessenweit gibt es nur zwei Planetarien, die ein regelmäßiges Vorführprogramm anbieten – außer in Kassel noch in Fulda.

Im Hörspiel-Museum gibts viel zu sehen und zu hören

In der Geräusche-Werkstatt des „Hör.Spiel Museums“ im Palais Bellevue in Kassel können die Besucher trocken bleiben und trotzdem prasselnden Regen erzeugen. Das Museum lädt an den Wochenenden dazu ein, spielerisch in die Welt der Hörspiele eintauchen. Die Ausstellung der Stiftung Brückner-Kühner richtet sich an Kinder und Erwachsene. An vier Stationen können die Besucher mitspielen und etwa einen Stummfilm vertonen, erraten, wer sich hinter bekannten Stimmen aus „TKKG“ oder „Fünf Freunde“ verbirgt, oder ein eigenes kleines Hörspiel aufnehmen. 

Mittelalterliches Burgleben und märchenhafter Drehort

Wer sich schon immer einmal wie ein Ritter oder ein Burgfräulein fühlen wollte, ist auf der Ronneburg (Main-Kinzig-Kreis) an der richtigen Adresse. Wie wurde im Mittelalter gekocht? Wo schliefen die Bewohner? Wie haben sie ihre Notdurft verrichtet? Wie sehen Folterinstrumente aus? Kleine und große Besucher können die gut erhaltene Burg, deren Geschichte bis ins 13. Jahrhundert zurückgeht, selbst erkunden oder sich bei einer Führung das mittelalterliche Burgleben erklärten lassen. Die Burg war auch einer der Drehorte zu dem Märchenfilm „Die Gänsemagd“.

Die Sammelleidenschaft eines Grafen entdecken

Im beschaulichen Erbach im Odenwald können Kunst- und Geschichtsinteressierte die Leidenschaft eines Grafen bewundern. Franz I. (1754-1823) vom Erbacher Grafengeschlecht hatte sich vor seiner Regentschaft mehrere Jahre im Ausland auf Reisen gebildet. Er sammelte Büsten, Statuen römischer Herrscher und antike Vasenkeramiken. Im Schloss gibt es Rüstungen, Waffen, niederländische Gemälde und einen spätgotischen Altar. Der Graf hatte eine Liebhaberei für Elfenbein. 2016 wurde deshalb im Schloss das Elfenbeinmuseum mit filigranen Kunstwerken und eigener Werkstatt eröffnet. Mit Elfenbein wird dort heute nicht mehr gearbeitet, sondern mit alternativen Werkstoffen wie fossilem Mammut-Stoßzähnen. 

Unter Tage

Wer so gar nicht mehr in den grauen Himmel schauen mag, der kann unterirdisch ins Staunen kommen: zum Beispiel im Besucherbergwerk Grube Fortuna im mittelhessischen Solms. In dem Werk wurde bis 1983 Eisenerz abgebaut. Besucher können heute noch sehr authentisch erleben, wie es damals war, unter Tage zu arbeiten. Besonders eindrucksvoll: eine Fahrt im Förderkorb, mit dem es 150 Meter tief den Schacht hinuntergeht. Der Besuch wäre auch etwas für den Fall, dass es im August wieder heiß wird in Hessen: Im Bergwerk ist es mit Temperaturen um 13 Grad recht frisch.

Ab in die Höhle und sich fühlen wie ein Räuber

Den Sommer über ist auch die „Leichtweißhöhle“ im Wiesbadener Stadtwald als ehemaliges Wildererversteck bei Ausflüglern beliebt – vor allem bei Kindern. In der Höhle herrschen konstant Temperaturen von unter zehn Grad. Ihren Namen hat sie von dem mutmaßlichen Wilderer Heinrich Anton Leichtweiß, der sich zeitweise dort versteckte, bevor er 1791 von Forstjägern gefasst wurde.