Naturschutz: Büffel für den Moorschutz – Backhaus besucht Elbregion

Seit knapp 30 Jahren gehören die Mecklenburger Elbeniederungen zum Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – seit zehn Jahren auch per Landesgesetz.

Das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe ist nach Überzeugung von Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Till Backhaus ein Beispiel für die sinnvolle Verbindung von nachhaltiger Landnutzung, Entwicklung ländlicher Räume und Naturschutz. „Reservate wie dieses sind nicht nur Schutzräume, sondern auch Lernorte für nachhaltiges Leben und Wirtschaften. Sie zeigen, dass Klimaschutz, Naturschutz und regionale Entwicklung gemeinsam gelingen können“, erklärte der SPD-Politiker am Rande eines Besuches in der Elbregion. 

Anlass war das zehnjährige Bestehen des Landesgesetzes über das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe, dem der Flusslauf in Mecklenburg-Vorpommern bereits seit 1997 angehört. 

Büffelhaltung auf Moorflächen

Am Morgen hatte Backhaus den Bioerlebnishof Grittel am nördlichen Rand des Reservats besucht. Die Betreiber halten dort unter anderem Wasserbüffel – nach Ansicht des Ministers ein Beispiel dafür, wie Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen können. „Durch moorschonende Stauhaltung auf über 30 Hektar wird das Moor geschützt – die Büffel halten die Flächen offen, fördern die Biodiversität und leisten einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz“, erklärte Backhaus. 

Teile der Elbeniederungen waren bereits 1979 in die Liste der Unesco-Biosphärenreservate aufgenommen worden. Neben dem Thüringer Wald ist die Flusslandschaft damit das älteste von inzwischen 16 Biosphärenreservaten in Deutschland und mit nun insgesamt 278.660 Hektar das größte im Binnenland. 

Zuvor als Naturpark deklariert, wurde der Mecklenburger Teil im Februar 2015 per Landesgesetz auch rechtlich Teil des länderübergreifenden Biosphärenreservats. Das mecklenburgische Schutzgebiet, unterteilt nach streng geschützter Kernzone, Pflege- und Entwicklungszonen, umfasst heute rund 46.000 Hektar. In 20 Gemeinden leben dort etwa 22.000 Menschen.

Biosphärenreservate als Modellregionen 

Nach Angaben von Backhaus zählte das Biosphären-Informationszentrum in der Festung Dömitz an der Elbe bislang 435.000 Gäste. Das Besucherleitsystem durch die Elbaue sei vollständig erneuert worden, das Gebiet für Gäste so noch besser erlebbar. Langjährige Naturschutzprojekte mit Kindern seien ein wichtiger Faktor der Umweltbildung. 

Biosphärenreservate werden durch die Unesco seit den 1970er Jahren weltweit anhand international festgelegter Kriterien anerkannt. Das Netz dieser Gebiete, in denen modellhaft Konzepte zum Schutz, zur Pflege und nachhaltigen Entwicklung von Regionen erarbeitet und umgesetzt werden, umfasst mehr als 750 Areale in 136 Ländern.