Nachruf: Thalia-Intendant: Robert Wilson war Künstler von Weltrang

Der vielfach preisgekrönte Texaner Wilson starb mit 83 Jahren. In Deutschland arbeitete der Star-Regisseur häufig – auch in Hamburg hinterließ er Spuren.

Hamburg trauert um den Theater- und Opernregisseur Robert Wilson: „Er war in der Theaterwelt einer der bedeutendsten Künstler, er war ein Künstler von Weltrang wie Peter Brook und einige wenige“, sagte der Intendant des Thalia Theaters, Joachim Lux, an seinem letzten Arbeitstag. 

Wilson, der 83 Jahre alt wurde, habe am Thalia Theater zu Zeiten von Jürgen Flimm zahlreiche seiner wichtigsten Arbeiten geschaffen. Mitten in der Corona-Zeit kam er ein letztes Mal zurück nach Hamburg. „Wir haben eine Arbeit über den Astrophysiker Stephen Hawking verabredet“, schilderte Lux. 

Über Wilson sagte er weiter: „Er war nicht gesund, saß oft im Rollstuhl und hat dennoch nie geklagt, sondern viel gelacht und nie aufgehört, an und in seinem Atelier der Kunst und der Schönheit weiter zu arbeiten.“ 

Mit einer Frage von Stephen Hawkings habe sich der Star-Regisseur selbst in seine Hamburger Inszenierung „H – 100 seconds to midnight“ eingeschrieben. „Sieben Mal erklang in jeder Aufführung Bobs sonore Stimme und er stellte Hawkings Frage, die vielleicht auch seine war: „Is there a god?“ – Du weißt es jetzt – vielleicht, lieber Bob! Ich habe so gern mit dir gearbeitet und umarme Dich an meinem letzten Arbeitstag als Intendant des Thalia Theaters in die Ferne des Raums“, sagte Lux.