Frisch frisiert in den Matsch: Zehntausende Metalfans feiern auf dem Wacken Open Air. Gegen Spende gibt einen Haarschnitt bei den Barber Angels. Was Metalheads noch wünschen.
Die Metalfans in Wacken können mit einem Haarschnitt auch anderen Gutes tun. Gut zwei Dutzend Friseurinnen und Friseure der „Barber Angels Brotherhood“ schneiden Festivalbesuchenden die Haare – gegen eine Spende. „Von 10 Euro bis tatsächlich 200 €“, reiche die Spanne der Spenden, sagt Lisa von dem Friseurclub. „Also wir hatten auch mal welche, die nur für den Bart flechten 100 Euro hier gelassen haben.“
Bereits zum fünften Mal ist der Verein auf dem Festival vertreten. Neben Mitgliedern aus Deutschland sind in diesem Jahr auch Friseurinnen und Friseure aus Österreich, Spanien und Norwegen in Wacken dabei. Ihr improvisierter Barber-Shop ist meist gut besucht.
Die Spenden der Fans gehen jeweils zur Hälfte an die gemeinnützige Stiftung Wacken Foundation des Festivals und den Verein. Damit kauft er Pflegeutensilien für Bedürftige. „Wir sind eigentlich normalerweise auf der Straße oder in Suppenküchen“, sagt Lisa. Sie schnitten dort bedürftigen Menschen und Obdachlosen die Haare.
An einem Band hängen zahlreiche Zöpfe, gespendet von Metalfans in den vergangenen Tagen. Aus ihnen sollen Perücken hergestellt werden für krebskranke Kinder. Auf einem der Frisierstühle sitzt Kai aus dem schleswig-holsteinischen Ahrensburg. „Die Barber Angels, das sind wirkliche Engel“, sagt er. Man könne sie nur unterstützen. Er tue dies jedes Jahr. Selbst Haare gespendet hat er nicht: „Nein. Da ist nicht mehr viel.“
Der Friseurclub „Barber Angels Brotherhood“ ist ein Verein, der in regelmäßigen Abständen für Bedürftige kostenlose Haarschnitte anbietet. Gegründet wurde er 2016 in Schwaben.
Mit den Metalfans hat Friseurmeisterin Lisa aus Düsseldorf gute Erfahrungen gemacht. „Hauptsächlich kommen die wirklich, weil sie liebend, liebend gern die Haare durchgekämmt haben wollen“, sagt sie. „Bei diesem Wetter sind sie auch froh, wenn sie mal durchgekämmt sind und vor allem trocken gepustet sind.“
Angesichts des Wetters rechnet Lisa mit vielen verschlammten Haaren bis zum Festivalende am Samstag. „Ich rechne damit, dass wir mehr Haare flechten und vor allem die Haare trocken pusten.“ Täglich hätten sie ungefähr 50 bis 100 Kunden. Termine brauchen diese nicht.