Ratgeber: Urlaub in Südostasien: Was tun, wenn sich ein Tsunami ankündigt?

Wenn plötzlich das Meer verschwindet und die Tiere flüchten, kündigt sich eine gewaltige Flutwelle an. Tsunamis sind zwar selten, aber gefährlich. So verhalten Sie sich richtig.

Das Wort stammt aus dem Japanischen und bedeutet übersetzt „Hafenwelle“. Doch diesem beinahe niedlichen Beiklang werden Tsunamis nur selten gerecht. Im Gegenteil. 2004 hatte ein Seebeben eine gewaltige Flutwelle ausgelöst, durch die 230.000 Menschen in ganz Südostasien ums Leben kamen. Seitdem ist der Tsunami zum Inbegriff einer unausweichlichen Todesgefahr geworden. 

Dennoch gibt es einige Dinge, die man tun kann, wenn sich tatsächlich einmal eine solche Flutwelle ankündigen sollte.

Wer von möglichen Tsunamis betroffen ist: 

Zunächst einmal jeder, der sich an Küsten oder Flüssen mit Meereszugang aufhält. De facto gibt es aber Gegenden, die zwar am Wasser liegen, bei denen die Tsunami-Gefahr aber gering ist. So könnte ein Beben in der Nordsee zwar eine Flutwelle auslösen, die dann die Elbe erreicht, doch in Hamburg würden die Deiche den erwarteten Wassermassen standhalten, wie das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie einmal ausgerechnet hat.

Die meisten Tsunamis entstehen im Pazifik

Der überwiegende Teil von Tsunamis kommen im Pazifik vor, dort vor allem entlang des „Feuerrings“, an dem die Kontinentalplatten aneinanderstoßen. Für Urlauber in Thailand, Sri Lanka oder auf Bali ist die Tsunami-Gefahr also durchaus real.

So erkennen Sie einen Tsunami, wenn Sie am Meer sind:

Der Boden bebt. Je länger, desto höher die Gefahr eines Tsunamis.Auffallend viele Tiere flüchten unvermittelt.Das Meer zieht sich in allerkürzester Zeit zurück – das ist das sicherste Anzeichen.Behörden warnen über Lautsprecher und Sirenen.

Was dann zu tun ist:

Verlassen Sie so schnell wie möglich den Strand/die Küste und begeben Sie sich ins Landesinnere.Meiden Sie dabei die Nähe von Flüssen oder Lagunen.Versuchen Sie, wenn möglich, auf Hügel oder Berge zu gelangen.Gibt es keine natürliche Erhöhung, können auch Dächer als Zuflucht dienen. Wählen Sie stabile und hohe Gebäude.Auf keinen Fall im Gebäude bleiben.Sollte die Flut Sie dennoch mitreißen, versuchen Sie sich an Treibgut wie Ästen oder Baumstämmen festzuklammern.Haben Sie einen sicheren Ort gefunden, bleiben Sie dort unbedingt, bis Hilfe kommt.Wähnen Sie sich nicht nach einer oder der ersten Welle in Sicherheit. Zwei Tsunami-Wellen können bis zu einer Stunde auseinander liegen.Befinden Sie sich auf einem Schiff, versuchen Sie nicht in den Hafen zurückzukehren, sondern möglichst weit aufs Meer hinauszukommen. Auf dem Wasser laufen die Wellen meist folgenlos unter den Booten entlang.

Die Helmholtz-Gesellschaft hat ein Merkblatt zu den seltenen, aber gefährlichen Tsunamis verfasst.