Artenschutz: Habichtskäuze aus Zoo Leipzig nach Österreich gebracht

Der Zoo Leipzig beteiligt sich an einem Artenschutz-Projekt in Österreich: Zwei kleine Habichtskäuze aus dem Zoo sollen bald frei im Nachbarland herumfliegen.

Zwei im Zoo Leipzig geschlüpfte Habichtskauz-Küken sollen bald in Österreich ausgewildert werden. Die knapp drei Monate alten Jungvögel seien in dieser Woche in das Alpenland gebracht worden, teilte der Zoo mit. Dort gehören sie zu einem großen Wiederansiedlungsprojekt, das den Fortbestand der Art in den österreichischen Wäldern sichern soll.

„Wir sind stolz darauf, mit unserer Erstzucht bei den Habichtskäuzen dieses wichtige Projekt unterstützen zu können“, erklärte Artenschutzreferent Michael Meyerhoff. Die Habichtskauz-Wiederansiedlung werde von einem Forscherteam um den Ornithologen Richard Zink am Konrad-Lorenz-Institut der Universität Wien geleitet und von zahlreichen Institutionen und Zoos unterstützt.

Erst Eingewöhnung, dann Auswilderung

Die beiden Leipziger Habichtskäuze werden laut Zoo zuerst in einer Auswilderungsvoliere im Ansiedlungsgebiet Wienerwald eingewöhnt. Danach müssen die Vögel im natürlichen Lebensraum selbstständig überleben. Sie werden allerdings überwacht – und in der Anfangszeit auch noch mit Futter unterstützt.

Nach Angaben des Zoos ist der Habichtskauz in der europäischen Vogelschutzrichtlinie als streng bedroht gelistet. Mitte des 20. Jahrhunderts habe die Großeule in Deutschland und Österreich zwischenzeitlich sogar als ausgerottet gegolten.

Vorbild Bayerischer Wald

In Österreich sollen die Vögel im Biosphärenpark Wienerwald und im Wildnisgebiet Dürrenstein wieder heimisch werden. Sie böten den Neuabkömmlingen optimale Überlebensbedingungen. Das Projekt orientiere sich an einer erfolgreichen Wiederansiedlung seit den 1970er Jahren im Nationalpark Bayerischer Wald.