Die frühe und schlimme Hitzewelle zu Beginn des Sommers hat in Frankreich bereits zu mindestens 480 zusätzlichen Todesfällen geführt. Dies bedeute einen Anstieg der Sterbezahlen in diesem Zeitraum um 5,5 Prozent, teilte die nationale Gesundheitsbehörde am Mittwoch in Paris mit. Die meisten der Betroffenen waren über 75 Jahre alt.
Eine umfassendere Bilanz zu den Hitzetoten des Sommers werde Mitte September veröffentlicht. Am stärksten war die südfranzösische Region Provence-Alpes-Côte-d’Azur betroffen. Dort werden bisher 140 Todesfälle den extremen Temperaturen zugeschrieben, was einem Anstieg um gut neun Prozent entspricht. Im Großraum Paris, in der nordfranzösischen Region Hauts-de-France und auf Korsika wurden keine zusätzlichen Todesfälle registriert. Die Gesundheitsbehörde verwies darauf, dass die Siedlungsdichte in den betroffenen Regionen sehr unterschiedlich sei.
Diese Zahlen machten deutlich, dass die Strategie zur Anpassung an den Klimawandel verbessert werden müsse. Es seien dringend Schutzmaßnahmen nötig, um die gesundheitlichen Gefahren der Hitzewellen zu verringern. Die Behörde betonte zudem, dass 70 Prozent der Todesfälle, die auf hohe Temperaturen zurückzuführen seien, nicht auf die heißesten Tage fallen.
Im Sommer vergangenen Jahres starben nach offiziellen Angaben rund 3700 Menschen im Zusammenhang mit hohen Temperaturen, drei Viertel von ihnen Menschen über 75. Diese Zahl umfasste die Hitzetoten während des gesamten Sommers, nicht nur während der Hitzewellen. 2023 waren fast 5200 Menschen im Zusammenhang mit den hohen Temperaturen gestorben.
Die jüngste Hitzewelle um Ende Juni betraf fast Dreiviertel der Bevölkerung. Nach Einschätzung von Wissenschaftlern sind extreme Wetterereignisse, zu denen Hitzewellen ebenso wie Stürme zählen, auch eine Folge des menschengemachten Klimawandels. Es wird damit gerechnet, dass sie an Intensität und Häufigkeit weiter zunehmen.