Autos, Müllcontainer und auch Wohnungen gehen in Wilhelmshaven immer wieder in Flammen auf. Die Polizei richtet wegen der Häufung nun eine Ermittlungsgruppe ein.
Nach einer Reihe von Bränden in Wilhelmshaven, bei dem auch ein vier Jahre altes Kind um Leben kam, hat die Polizei eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Die Gruppe mit dem Namen „Lux“ konzentriere sich auf die systematische Aufarbeitung der Fälle, teilten die Beamten mit. Die Ermittler prüften mögliche Zusammenhänge und analysierten detailliert jedes einzelne Feuer. Auch verdeckte Ermittler seien dafür im Einsatz. Außerdem hat die Polizei nach eigenen Angaben ihre Präsenz in der Stadt erhöht. Insgesamt hat die Polizei seit Mai 64 Ermittlungserfahren nach Bränden eingeleitet.
Mitte Juni war bei einem verheerenden Feuer in einem Wohn- und Geschäftshaus in der Innenstadt ein vier Jahre altes Kind gestorben. Drei weitere Kinder und vier Erwachsene wurden verletzt. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. In den vergangenen Wochen brannte es immer wieder in der Jadestadt. Erst am vergangenen Wochenende musste die Feuerwehr mehrere Containerbrände und einen Fahrzeugbrand löschen.
Polizei-Chef: Auch verdeckte Ermittlungen
„Die Ermittlungen laufen auf mehreren Ebenen – und das nicht immer sichtbar“, sagte der Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland, Jörg Beensen, in einer Mitteilung. Verdeckte Maßnahmen seien Teil der Ermittlungen, um Täterinnen und Täter zu identifizieren und weitere Taten zu verhindern.
Beensen sagte weiter, aktuell gehe die Polizei davon aus, dass nicht eine einzelne Person für die Brände verantwortlich sei. „Vielmehr deuten die Spurenlage sowie zeitliche und örtliche Unterschiede der Vorfälle auf mehrere Täterinnen oder Täter hin.“ Bislang seien bei den Ermittlungen mehrere Personen, Männer und Frauen, in den Fokus genommen worden. Die Ermittlungen dazu liefen noch, teilten die Beamten weiter mit.
Die Polizei erneuerte zudem ihren Zeugenaufruf. Dazu wurde auch ein Hinweisportal eingerichtet, bei dem auch Fotos und Videos hochgeladen werden können. „Jeder Hinweis – auch wenn er zunächst unbedeutend erscheinen mag – kann zur Aufklärung beitragen“, teilte die Polizei mit.