Trotz laufendem Betrieb wird bei N3 kräftig gebaut. Das Wartungswerk erweitert seine Kapazitäten, um der weltweit steigenden Nachfrage nach Flügen und damit auch Triebwerkswartungen nachzukommen.
Der derzeitige Ausbau des Flugzeugwartungswerks N3 bei Arnstadt soll bis Anfang 2027 abgeschlossen sein. Als letztes großes Erweiterungsvorhaben wurde nun der Bau eines Logistikzentrums in Angriff genommen, wie N3 Engine Overhaul Services zum ersten Spatenstich mitteilte. Kernstück des neuen Logistikzentrums sei ein vollautomatisches Hochregallagersystem. Anders als herkömmliche Systeme ermögliche es durch eine dynamische Höhenanpassung eine besonders effiziente Lagerung von großvolumigen Gütern.
„Ein Flugzeugtriebwerk besteht aus bis zu 20.000 Einzelteilen – vom tonnenschweren Modul bis zur kleinsten Schraube. Und jedes Bauteil muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein“, erläuterte N3-Geschäftsführer Stefan Landes. Das Lagersystem werde benötigt, um bei steigender Auslastung weiterhin effizient arbeiten zu können.
Modernisierung bei laufendem Betrieb
Der Neubau ist Teil eines umfassenden, 2022 gestarteten Programms zum Kapazitätsausbau. So wurden unter anderem bereits der Anbau an eine bestehende Werkhalle sowie die Erweiterung der Linie zur Reinigung von Triebwerksbauteilen in Angriff genommen. Die Arbeiten erfolgen bei laufendem Betrieb und einer wachsenden Zahl an Triebwerksüberholungen.
N3 ist ein Gemeinschaftsunternehmen der Lufthansa Technik AG und des britischen Konzerns Rolls-Royce zur Überholung und Reparatur von Trent-Triebwerken. N3 investiert nach eigenen Angaben gemeinsam mit seinen Muttergesellschaften Lufthansa Technik und Rolls-Royce insgesamt rund 150 Millionen Euro in den Standort am Erfurter Kreuz.
Mehr Triebwerke, mehr Personal, mehr Umsatz
N3 beschäftigt nach eigenen Angaben rund 1.100 Arbeitnehmer, darunter 41 Auszubildende. Weitere Fachleute würden gesucht. Das Wartungswerk überholte im vergangenen Jahr 155 Triebwerke. In diesem Jahr will N3 die Auslastung um 20 Prozent steigern. Nach dem Ausbau des Werkes peilt die Firma die Instandhaltung von 250 bis 270 Triebwerken pro Jahr an.
Das Thüringer Werk betreut im Auftrag von Rolls-Royce nach eigenen Angaben Triebwerke von mehr als 50 internationalen Fluggesellschaften. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete N3 einen Umsatz von knapp einer Milliarde Euro und damit rund 18 Prozent mehr als 2023.