Auszeichnung: Internationaler Literaturpreis erstmals für Lyrik vergeben

Mit „Autobiographie des Todes“ wird die Auszeichnung erstmals für ein Werk der Lyrik vergeben, wie das Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin mitteilt. Der Preis hat eine Besonderheit.

Erstmals wird der Internationale Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt (HKW) für ein Werk der Lyrik verliehen. Die südkoreanische Autorin Kim Hyesoon und ihre Übersetzer Sool Park und Uljana Wolf werden für „Autobiographie des Todes“ ausgezeichnet. Der mit insgesamt 35.000 Euro dotierte Preis wird vom HKW in Berlin und der Stiftung Elementarteilchen vergeben. Geehrt wird damit ein herausragendes Werk der internationalen Gegenwartsliteratur in deutscher Erstübersetzung.

„Die Texte öffnen sich, indem wir ihrem Rhythmus folgen und immer weiter und immer wieder lesen, die Bilder erschließen sich wie Weganweisungen, die erst sichtbar werden, wenn die richtige Richtung bereits eingeschlagen ist“, hieß es in der Begründung der Jury. 

Preis geht an Autorin und Übersetzer

Die Auszeichnung wird zum 17. Mal vergeben, seit 2023 kann auch Lyrik eingereicht werden. Der Preis hat eine Besonderheit: Er wird sowohl an Schriftsteller als auch die beteiligten Übersetzer verliehen. Vom Preisgeld gehen 20.000 Euro an die Autorin und 15.000 Euro an das Übersetzerduo.

Im vergangenen Jahr hatte es Diskussionen über die Arbeit der Jury gegeben. Zwei ehemalige Jurymitglieder hatten unter Berufung auf die vertrauliche Arbeit des Gremiums in der Wochenzeitung „Die Zeit“ den Vorwurf erhoben, die Auszeichnung 2023 sei nicht unter literarischen Kriterien erfolgt, sondern politischen. Das HKW hatte dies zurückgewiesen. Grund für die Nominierung der Titel sei ihre außergewöhnliche literarische Qualität gewesen.