Schifffahrt: Gesunkener Fischkutter bei Stralsund geborgen und an Land

Wochenlang lag der Fischkutter „Rudolf Virchow“ halb versunken an der Kaikante bei Stralsund. Nun wurde das 24 Meter lange Schiff mit einem Spezialkran aus dem Wasser gehievt.

Bei Stralsund ist der Ende Mai gesunkene Fischkutter „Rudolf Virchow“ geborgen worden. Ein eigens aus Rostock verlegter Schwimmkran hob das Schiff aus dem Wasser. Die Aktion sei abgeschlossen und die „Rudolf Virchow“ zur Stralsunder Volkswerft gebracht worden, sagte eine Sprecherin des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Ostsee (WSA). „Es ist alles planmäßig verlaufen.“ 

Das über 70 Jahre alte Schiff war an der Kaikante des Dänholms, einer Insel zwischen Stralsund und Rügen, gesunken. Die genaue Ursache steht bisher nicht fest. Nach der Bergung wurde das havarierte Schiff mit Gurten am Kran hängend unter der Rügenbrücke und durch die geöffnete Ziegelgrabenbrücke bugsiert. An Land wurde es auf eine Spezialvorrichtung für Schwertransporte gestellt. 

Nach WSA-Angaben soll nun zunächst die Ursache für das Sinken des Schiffs ermittelt werden. Anschließend erfolge eine umfassende Begutachtung des Schiffs sowie eine Analyse möglicher Schadstoffe. Auf Grundlage der Ergebnisse werde die weitere Verwertung oder Entsorgung gemäß den geltenden abfallrechtlichen Vorgaben beauftragt und umgesetzt, so die Sprecherin weiter. „Zum jetzigen Zeitpunkt können noch keine konkreten Aussagen zur Art der Verwertung oder Entsorgung getroffen werden.“

„Schandfleck“ verschwunden 

Die anfallenden Kosten werden laut WSA dem Eigentümer in Rechnung gestellt, vorausgesetzt dessen Zahlungsfähigkeit sei gegeben. Weitere Angaben zum Eigentümer könnten derzeit nicht gemacht werden. Gebaut wurde das 24 Meter lange Schiff 1952 in der Boots- und Reparaturwerft Barth. Der Kutter war unter der Bezeichnung STR 171 bekannt.

Stralsunds Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) verwies darauf, dass der Eigentümer in kürzester Zeit recherchiert worden sei. „Als dieser seinen Verpflichtungen nicht nachkommen konnte, sprang umgehend das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt ein.“ Dank der schnellen Ausschreibung und Auftragsvergabe sowie der engen Zusammenarbeit der Behörden sowie dem Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr habe der „Schandfleck“ vom Dänholm verschwinden und Schaden vom Strelasund abgewendet werden können.