Eigentlich waren im Prozess um die laut Anklage entführten Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block 37 Prozesstage angesetzt. Doch nun kündigt die Vorsitzende Richterin eine Änderung an.
Der Prozess um die Entführung zweier Kinder der Hamburger Unternehmerin Christina Block ist unterbrochen worden. Die nächsten beiden Prozesstage wurden aufgehoben, erst am 25. Juli wird die Verhandlung fortgesetzt. Das ordnete die Vorsitzende Richterin am Morgen an. Eigentlich waren 37 Prozesstage bis Ende des Jahres angesetzt.
Hintergrund ist die Nebenklage des elf Jahre alten Sohnes Blocks. Das Hamburger Oberlandesgericht hatte in der vergangenen Woche nach einer Beschwerde der Verteidigung Blocks entschieden, dass er zunächst nicht als Nebenkläger auftreten könne. In ihrer nun vorliegenden Begründung der Eilentscheidung hätten die Richter die Frage aufgeworfen, ob der Vater das Kind rechtlich vertreten könne – etwa um Anwälte zu bestellen – oder ob ein Interessenkonflikt bestehe, sagte eine Gerichtssprecherin.
Zu klären sei auch, ob die in der Eilentscheidung genannten Gründe auch auf die 14-jährige Schwester anzuwenden seien, die weiterhin als Nebenklägerin in dem Prozess auftritt. Auch dagegen wurde am Dienstag seitens eines Verteidigers Beschwerde erhoben. Außerdem beantragten die Verteidiger mehrerer Angeklagter eine Aussetzung des Verfahrens.
Prozess soll am 25. Juli weitergehen
Offene Fragen sollen nach Angaben des Gerichts bis zum 25. Juli geklärt werden.
Block ist angeklagt, die Entführung zweier ihrer Kinder aus Dänemark in Auftrag gegeben zu haben, wo diese sich bei ihrem Vater und Ex-Mann der Angeklagten aufgehalten hatten. Hintergrund ist ein jahrelanger Sorgerechtsstreit.
Mit Block stehen in dem Prozess sechs weitere Angeklagte, darunter ihr Lebensgefährte – der frühere Sportmoderator Gerhard Delling (66) – vor Gericht. In ihren Eingangsstatements hatten alle Verteidiger die Vorwürfe gegen ihre Mandanten zurückgewiesen.