Erneuerbare Energie: MV legt bei Windkraft-Ausbau zu – Lange Verfahrensdauer

Beim Zuwachs neuer Windenergieanlagen hat sich Mecklenburg-Vorpommern gesteigert. Allerdings hinkt der Nordosten im Ländervergleich bei der Genehmigungsdauer deutlich hinterher.

In Mecklenburg-Vorpommern sind im ersten Halbjahr dieses Jahres zehn neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 56,5 Megawatt installiert worden. Damit stieg die Zahl der Inbetriebnahmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45,4 Prozent, wie eine Auswertung der Fachagentur Wind und Solar im Auftrag von Bundesverband WindEnergie BWE und VDMA Power Systems ergab. Spitzenreiter der Länder war Nordrhein-Westfalen mit 117 neuen Anlagen und einer Leistung von 598,1 Megawatt (plus 97,8 Prozent).

Zum Stichtag 30. Juni waren damit in Mecklenburg-Vorpommern 1.853 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 3.852 Megawatt installiert. Das entspricht 5,9 Prozent des Gesamtbestandes in Deutschland. Neu genehmigt wurden im Land in den ersten sechs Monaten 417 Megawatt, womit der Nordosten im Ländervergleich im Mittelfeld liegt. Abgeschlagen auf dem letzten Platz rangiert Mecklenburg-Vorpommern dagegen mit 45 Monaten bei der Dauer der Genehmigungsverfahren. 

Das liege auch daran, dass die zahlreichen Gesetzänderungen in der letzten Legislaturperiode inzwischen zu Abschlüssen von Genehmigungsverfahren geführt hätten, die bis dahin jahrelang ergebnislos verlaufen oder nach Ablehnung wieder aufgenommen worden seien. Der Bundesdurchschnitt für Genehmigungsverfahren liegt bei 18 Monaten.

Deutschlandweit wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres 409Windenergieanlagen an Land mit einer kumulierten Leistung von 2,2 Gigawatt (GW) in Betrieb genommen. Das waren der Auswertung zufolge so viele wie seit 2017 nicht mehr. Im selben Zeitraum seien 7,8 GW neueWindenergieleistung genehmigt – so viel wie noch nie in einem ersten Halbjahr.