„Bares für Rares“: Das Geschäft ist schon gelaufen – da erhebt der Verkäufer plötzlich seine Stimme

Sein altes Werbeschildes bringt dem Verkäufer bei „Bares für Rares“ mehr Geld ein als erwartet. Bevor er die Sendung verlässt, dreht er sich noch einmal zu den Händlern um.

Laut seinem Sohn ist das Schild, das Georg Terlutter mit im Gepäck hat, 80 Jahre alt. Es hat bei ihm 45 Jahre im Keller gelagert, doch jetzt möchte es der 87-jährige Marschinenschlosser aus Harsewinkel versilbern.

Miele Heissmangel steht darauf in weißer und blauer Schrift geschrieben, laut Colmar Schulte-Goltz handelt es sich um Emaille. „Heute ist das leider eine Technik, die uns verloren geht“, so der Experte. Laut Prüfzettel auf der Rückseite wurde das Schild 1979 von der Firma Boos & Hahn hergestellt. „Da kommt das mit den 80 Jahren nicht ganz hin“, stellt Horst Lichter messerscharf fest. 

200 Euro wünscht sich Terlutter für das Werbeschild. Aufgrund des neuwertigen Zustands bewertet Schulte-Goltz das Objekt allerdings höher: Er taxiert den Wert auf 200 bis 250 Euro.

„Bares für Rares“: „Waldi“ lässt sich nicht provozieren

„Ich find’s schön“, sagt Susanne Steiger, als sie das Schild im Händlerraum unter die Lupe nimmt. Markus Wildhagen eröffnet den Bieterreigen mit einem Startgebot von 120 Euro. Walter „Waldi“ Lehnertz und Christian Vechtel beteiligen sich ebenfalls, und so steigt der Preis über den Schätzwert.

Bei 300 Euro scheint das Rennen gelaufen. Doch Steiger versucht mit einer gezielten Stichelei in Richtung ihres Kollegen den Preis weiter nach oben zu treiben: „Gehst du noch drüber, Waldi?“, fragt sie. „Oder lässt du dich von Markus in die Mangel nehmen?“

Doch Lehnertz lässt die Provokation an sich abtropfen und überlässt Wildhagen das Feld, der drei 100-Euro-Scheine an den Verkäufer auszahlt. Der ist gerade auf dem Weg, den Raum zu verlassen, da dreht er sich plötzlich um und bittet: „Ich möchte noch ein kleines Ständchen bringen.“

Dannf fängt er an zu singen: 
„Einmal sehen wir uns wieder
Einmal schaue ich auch von oben zu.
Auf meine alten Tage leg ich mich nieder
und mach für alle Zeiten meine Augen zu.“

Es ist das Lied, mit dem Lale Anderson Deutschland 1961 beim Eurovision Song Contest vertreten hat. Die Händler sind gerührt und applaudieren. „Was für ein schöner Abschluss“, findet Wildhagen.

Hinterher erklärt Georg Terlutter den Grund für seine Gesangseinlage: „Die Sendung wurde immer mit Tschüss verabschiedet, und darum habe ich mal etwas anderes gesucht und dieses Lied gesungen.“