In Mecklenburg-Vorpommern gibt es besonders bei Postfilialen in ländlichen Regionen massive Lücken. Aber nicht nur die Wege sind oft lang – mancherorts müssen Menschen tagelang auf Briefe warten.
Auf Briefe von der Deutschen Post müssen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern mancherorts warten. Die Städte Ueckermünde und Eggesin (Landkreis Vorpommern-Greifswald) beklagen, dass ihre Amtsblätter mit relevanten Terminen für die Bürgerinnen und Bürger viel zu spät oder nur teilweise ausgeliefert würden. Beschwerden bei der Deutschen Post seien erfolglos geblieben. Ein Sprecher des Unternehmens räumte Verspätungen um wenige Tage wegen Personalmangels ein. Zuerst hatte der „Nordkurier“ von den Fällen berichtet.
Pastorin: Zwei Wochen keine Post
Im Pastorat in Ueckermünde bleibe der Briefkasten mit Post-Briefen immer wieder lange leer, sagte Susanne Leder, Ueckermünder Pastorin, der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Teilweise warte sie mehr als zwei Wochen auf Briefe. Und dann kämen gleich 20 Briefe auf einen Schlag.
Durch die Kirche bekomme sie zahlreiche Sendungen – daher fielen Verzögerungen eher auf als zum Beispiel in einem Privathaushalt. Besonders nervenaufreibend sei es bei termingebundenen Sendungen wie Bankbriefen und Rechnungen: „Bei Rechnungen war das echt schon an der Grenze“, sagte sie. Ein Nachbar habe etwa direkt eine Mahnung bekommen, zu der er wegen der Post-Verzögerung zuvor keine Rechnung erhalten habe.
Beschwerden zuletzt ohne Erfolg
„Über ein Jahr lang haben wir immer wieder Schwierigkeiten, das ist echt heftig“, sagt die Pastorin. Zwischendurch habe es entspanntere Phasen gegeben, in denen es wieder besser gelaufen sei – dann habe es wieder Verzögerungen gegeben. Aktuell komme die Post wieder regelmäßig. Sie hoffe, dass das so bleibe, sagte die Pastorin.
Von der Deutschen Post fühlt sie sich im Stich gelassen: „Die Transparenz fehlt“, sagte sie. Ihre Beschwerden bei der Behörde seien in der Vergangenheit stets erfolglos geblieben.
Deutsche Post räumt Verzögerungen ein
Jens-Uwe Hogardt, Sprecher der Post, sagte der dpa, in Ueckermünde habe es zuletzt Verzögerungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen gegeben. „Es fehlt uns im einstelligen Bereich Personal in Ueckermünde und Torgelow. Im Frühjahr verließen einige Mitarbeiter das Unternehmen und auch befristete Verträge von eigens für die Weihnachtszeit eingestellten Mitarbeitern liefen aus.“
Dass Menschen zwei oder drei Wochen keine Post erhalten, bestreitet er allerdings. „Dass wir zwei bis drei Tage jemanden auslassen mussten, das kommt vor – aber nicht für mehrere Wochen.“ Briefe werden demnach entsprechend der gesetzlichen Bestimmungen in der Regel innerhalb von drei Tagen ausgeliefert.
Auch Amtsblätter lasse die Post nicht 14 Tage liegen, sagte Hogardt. Die Mitteilungsblätter der Städte Ueckermünde und Eggesin würden jeweils zeitnah ausgeliefert.
Neues Personal bei der Post
Die Deutsche Post sei seit Anfang Juni dabei, verstärkt neues Personal einzustellen – dieses müsse jetzt zunächst eingearbeitet werden. Herausforderungen seien die hohen Sendungsmengen im Paketbereich, die bewältigt werden müssten. „Wir hatten keinen Rückgang der Sendungsmengen, wie es sonst im Frühjahr der Fall ist“, sagte der Sprecher.
Er vermutet, dass einige Menschen auf Fernreisen verzichten und dann von zu Hause online einkaufen. Hinzu seien zuletzt außerdem ungewöhnlich viele Krankmeldungen sowie Urlaube gekommen.
Bis alles wieder läuft wie geplant, könnte es laut Hogardt in den betreffenden Gemeinden noch weiter Verzögerungen geben. Er gehe aber davon aus, dass die Post zeitnah wieder regelmäßig ausgeliefert werden kann.
In Mecklenburg-Vorpommern laufe die Zustellung von Briefen und Paketen von DHL und der Deutschen Post ansonsten „weitgehendst stabil“.