Mobilität: Stromern geht auch günstig: Diese E-Autos gibt’s für unter 15.000 Euro

E-Autos haben neben der Reichweite ein zweites großes Problem: die hohen Preise. Doch zumindest auf dem Gebrauchtwagenmarkt gibt es bereits preiswerte Modelle.

Elektromobilität ist längst in der breiten Masse angekommen. Auch wenn die Verkaufsanteile noch deutlich hinter den früheren Erwartungen zurückliegen, fahren auf den Straßen immer mehr Modelle mit Elektroantrieb. Mehr Neuwagen heißt jedoch auch: mehr Angebote auf dem Gebrauchtmarkt, denn viele Kunden sind bereits mit ihrem zweiten oder dritten Elektroauto unterwegs, was sich bei den Händlern bemerkbar macht. Angst vor einem gebrauchten Elektroauto und insbesondere einer spürbar nachlassenden Batteriekapazität muss niemand haben, denn die Akkus schlagen sich deutlich besser als einst angenommen.

E-Autos: gut, günstig, gebraucht

Der große Vorteil an den gebrauchten Elektroautos ist der Preis, denn die Wertverluste der Fahrzeuge mit Stecker sind beträchtlich und liegen oftmals über denen vergleichbarer Verbrennermodelle. Wir zeigen Ihnen, welche Elektroautos bis 15.000 Euro genau die richtige Wahl für den Einstieg in die Elektromobilität sind. 

Tesla Model 3:

Einen Tesla unter 15.000 Euro – das gibt es tatsächlich. Und zwar sowohl das Model 3 als auch das größere Model S. Wer so günstig unterwegs sein will, muss jedoch Abstriche machen und sich auf üppige Laufleistungen einstellen. Gebrauchte Tesla Modelle 3 unter 18.000 oder gar 15.000 Euro sind recht selten und haben, wenn sie aus den Baujahren 2019 und 2020 stammen, zumeist deutlich mehr als 250.000 Kilometer auf dem Tacho. Immerhin sind die meisten Modelle mit Allradantrieb ausgestattet und haben eine solide Wartungshistorie. Querlenker können ein Problem sein, doch ansonsten macht das Model 3 nur wenige Probleme – auch weil die Software auf dem neuesten Stand bleibt. Nur bei den alten Modellen müssen bei der Reichweite Abstriche gemacht werden. Wichtig: Lassen Sie sich einen aktuellen TÜV-Bericht vorlegen und das Auto warten.

Tesla Model S
© Tesla

Tesla Model S:

Ähnlich sieht es beim Tesla Model S aus, das für einen Preis um die 15.000 Euro ebenfalls oft deutlich mehr als 200.000 Kilometer gelaufen ist. Die Fahrzeuge – meist Tesla Model S 75 / 85 – sind bereits älter (ab 2013), und das ist gerade den Innenräumen anzusehen. Der Reisekomfort ist aber höher als im kleineren Tesla 3. Die frühen Modelle hatten bisweilen Verarbeitungsmängel, von denen womöglich nicht alle behoben wurden. Mit etwas Recherche ist ein solider Tesla S unter 15.000 Euro zu bekommen. 

Der Fiat 500 e
© Fiat

Fiat 500e:

Bereits für kaum mehr als 10.000 Euro ist der Fiat 500e zu haben, ehemals das meistverkaufte Elektroauto in Deutschland. Design sowie Verarbeitung sind top und der 87 kW / 118 PS starke Elektromotor an der Vorderachse reicht für mehr als nur Stadtfahrten. Das Angebot in den Fahrzeugbörsen ist größer denn je, und so findet hier zwischen 10.000 und 15.000 Euro jeder, was er sucht. Günstige Modelle sind in der Regel bis zu 100.000 Kilometer gelaufen. Achtung: Wer wenig Kilometer auf dem Tacho hat und besonders günstig ist, bietet oftmals nur das kleine Akkupaket. Doch weniger als die 42 kWh sollten es nicht sein, damit Sie auch im Winter 200 Kilometer und mehr schaffen. Das Ladetempo ist mit 80 kW eher langsam.

Der VW Golf e
© Volkswagen

VW Golf e:

Natürlich bietet Volkswagen auch den elektrischen Up an, doch das deutlich bessere Fahrzeug ist der VW Golf e, der von 2017 bis 2020 angeboten wurde. Ein ganz normaler VW Golf der siebten und wohl besten Generation. Nach der Modellpflege verfügt dieser über einen soliden Elektromotor an der Vorderachse mit ausreichenden 100 kW / 136 PS. Der stärkere Motor ist dabei weniger wichtig als das größere Akkupaket von knapp 36 kWh, denn die 24 kWh der 115-PS-Startversion reichten nicht einmal für 150 Kilometer. Mit dem größeren Akkupaket sind zumindest 200 Kilometer drin. Wie bei vielen anderen Elektro-Gebrauchtmodellen schwächelt der Golf e jedoch beim Nachladen. Mehr als 40 kW sind nicht möglich.

Der Skoda Citigo e iV
© Skoda

Skoda Citigo e iV:

An sich steht der Skoda Citigo e für ein elektrisches Dreigestirn, denn der VW e-Up und der Seat Mii e sind abgesehen vom Markenlogo nahezu baugleich. Noch eher als der Fiat 500e ist der Skoda Citigo – ebenfalls bereits ab 11.000 Euro zu haben – jedoch ein Elektroauto für die Innenstadt, denn auf der Autobahn hat der kleine Tscheche kaum etwas zu suchen. Das liegt nicht nur an den überschaubaren 61 kW / 83 PS oder 130 km/h Spitze, sondern auch an dem knapp 37 kWh großen Batteriepaket im Unterboden, mit dem bei idealen Bedingungen bestenfalls 260 Kilometer drin sind. Das Ladetempo am Schnelllader: 40 kW und somit nichts für lange Strecken.

Der Renault Zoe
© Renault

Renault Zoe:

Renault war mit seinem kleinen Zoe 2012 ein echter Elektropionier. Günstige Modelle aus den Jahren 2019 / 2020 sind bereits unter 10.000 Euro zu bekommen. Zugegeben ist der Zoe mit seinen 51 kW / 69 PS kaum etwas für lange Fahrten. Und man sollte sich gut überlegen, ob man sich ein ganz frühes Modell nach Hause holt, weil sinnvolle Reichweiten nur die Varianten mit 41 und 52 kWh großem Akkupaket bieten können, die dann immerhin Antriebe mit 80 kW / 109 PS oder 100 kW / 135 PS aufweisen. Hier sind 300 oder mehr Kilometer bis zum nächsten Ladestopp drin. Die frühen Modelle haben zudem keinen Schnelllader. Aufpassen: Viele Modelle haben eine integrierte „Batteriemiete“, die zusätzlich ins Geld geht.