Hochschulen: Jusos lehnen Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer ab

Den Vorschlag, Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer einzuführen, kritisiert die Nachwuchsorganisation der SPD in Jena deutlich.

Ungerecht und weltfremd – die Jusos in Jena lassen kein gutes Haar an dem Vorschlag, dass Ausländer aus nicht EU-Staaten in Thüringen Studiengebühren zahlen sollen. „Studiengebühren sind sozial ungerecht, gefährden das internationale Profil unserer Hochschulen und widersprechen dem Grundgedanken von Bildung als Menschenrecht“, sagte Marcus Hansen, Sprecher der Juso-Hochschulgruppe Jena laut Mitteilung. In einer Situation, in der viele Studierende mit steigenden Mieten und Inflation zu kämpfen hätten, sei die Forderung „zynisch und weltfremd“.

Die Co-Vorsitzende der SPD-Jugendorganisation in Jena, Josefine Schlosser, warnte: „Wer heute Gebühren erhebt, vertreibt morgen dringend benötigte Fachkräfte.“

Idee aus der Wirtschaft

Einem Bericht der Zeitungen der Funke Medien Thüringen nach machte etwa die Industrie- und Handelskammer Südthüringen zuletzt auf einen hohen Anteil ausländischer Studierender aufmerksam, wobei nach Auffassung der Kammer zu wenige anschließend in Thüringen bleiben würden und daher Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer sinnig sein könnten.

Der Vorstoß löste gemischte Reaktionen in der Thüringer Parteienlandschaft aus. Das CDU-geführte Wissenschaftsministerium sieht Argumente dafür und dagegen, die oppositionelle Linke-Fraktion lehnt solche Gebühren strickt ab, die ebenfalls oppositionelle AfD-Fraktion befürwortet die Idee.