Die Deutsche Umwelthilfe hat ausgewertet, wie sehr die Länder bei Hochwasser gefährdet sind. Das Saarland ist in der Liste weiter unten – doch eine Entwarnung ist das nicht.
Das Saarland hat laut einer Analyse der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im Bundesländervergleich weniger Risiko für hohe Schäden durch Hochwasser. Der Verein hat aus Daten des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherer und der Bundesanstalt für Gewässerkunde einen Hochwasser-Risikograd errechnet.
Doch Entwarnung gibt diese Auswertung nicht: Der Wert liegt im Saarland bei 5,65 – was immer noch einem Risikograd der Kategorie „Hoch“ entspricht. Nur in Bremen, Hamburg, Berlin und Schleswig-Holstein liegt der Wert niedriger. In Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen liegt er sogar über 7,5 und damit in der Kategorie „Extrem“.
Hochwasser vergangenes Jahr
Laut DUH ist das Risiko dann besonders hoch, wenn ein Land einen hohen Anteil an Hochwasserrisikofläche hat und gleichzeitig viele Wohnadressen in den Überschwemmungsgebieten liegen. Bei einem sogenannten Jahrhunderthochwasser wären im Saarland demnach rund 5.050 Wohnadressen betroffen. Der Anteil der Risikofläche liegt bei 3,42 Prozent.
Im Saarland hatten rund um Pfingsten vergangenen Jahres starke Regenfälle Überschwemmungen verursacht. Allein der an der kommunalen Infrastruktur angerichtete Schaden sollen bei rund 46 Millionen Euro liegen.
Was bedeutet Jahrhunderthochwasser?
Ein Jahrhunderthochwasser ist statistisch gesehen einmal alle 100 Jahre zu erwarten. Die Deutsche Umwelthilfe weist aber darauf hin, dass sich die Werte auf Messreihen aus der Vergangenheit beziehen. „Im Zuge der Klimakrise sind Wasserstände dieser Höhe zukünftig häufiger zu erwarten.“
„Bislang tun die Bundesländer jedoch zu wenig für den Schutz der potenziell hunderttausenden Betroffenen“, sagte Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer des Vereins laut Mitteilung. Der Fokus müsse stärker auf naturbasierten Hochwasserschutz gelegt werden. „Flüsse und Bäche brauchen endlich mehr Raum, Wasser muss in intakten Wäldern, Wiesen und Feuchtgebieten zurückgehalten werden.“