Soziales: Diakonie: 10.000 wohnungslose Minderjährige in Bayern

Die Diakonie betont, dass sich hinter dem Anstieg der Wohnungslosen in Bayern auch das Schicksal vieler Kinder und Jugendlicher verbirgt. Und die Statistik erfasst längst nicht alle Betroffenen.

Im Freistaat leben mehr als 10.000 wohnungslose Kinder und Jugendliche. Darauf hat die Diakonie Bayern nach Veröffentlichung der deutschlandweiten Wohnungslosenstatistik des Statistischen Bundesamtes hingewiesen. Insgesamt waren demnach im vergangenen Jahr knapp 45.000 Menschen in Bayern in kommunalen Unterkünften, überlassenem Wohnraum und anderen Einrichtungen wie Not- und Gemeinschaftsunterkünften untergebracht. Zum Stichtag 1. Januar 2025 waren dies 5.000 mehr als im Vorjahr.

„Die Zahlen sind erschreckend – und sie erfassen noch nicht einmal alle Personen“, kommentierte Diakonie-Präsidentin Sabine Weingärtner. Denn die Statistiker registrieren diejenigen Obdachlosen, die durchgängig auf der Straße leben oder bei Freunden oder Bekannten unterkommen, nicht. „Die tatsächliche Zahl liegt darum noch einmal deutlich über den ausgewiesenen 44.850 Personen“, betonte Weingärtner. Der Wohnungslosenbericht der Bundesregierung aus dem Jahr 2024 nenne für Bayern für diese Gruppe eine Zahl von mehr als 13.000.

Besonders dramatisch sind nach Ansicht der Diakonie das Alter der Betroffenen und die Dauer der jeweiligen Unterbringung. Etwa ein Viertel der erfassten Personen sei minderjährig. Zudem machten Paare mit Kindern die zweitgrößte Gruppe nach den Alleinstehenden aus: „Mehr als 12.000 Familien leben in Bayern in Unterkünften.“ Knapp vierzig Prozent der Betroffenen verbrächten mehr als zwei Jahre in einer Unterkunft, betonte die Diakonie.