Den Großteil seines Lebens saß er im Gefängnis, dann gewann er im Lotto. Doch auch dieser Glücksgriff scheint das Leben von James Farthing nicht entscheidend verändert zu haben.
James Farthing ist wohl das, was man einen Berufskriminellen nennt. 50 Jahre ist der US-Amerikaner alt, 30 Jahre davon – also deutlich mehr als die Hälfte seines Lebens – hat er im Gefängnis verbracht. Ende April kam Farthing dann aber ganz legal zu Geld: Er gewann im Lotto.
Zusammen mit seiner Mutter knackte er den größten Jackpot in der Geschichte des US-Bundesstaates Kentucky. 167,3 Millionen Dollar (umgerechnet mehr als 140 Millionen Euro) betrug die Gewinnsumme in der Powerball-Lotterie. Beste Voraussetzung also, um einen Neustart ins Leben anzugehen, sollte man meinen. Doch James Farthing könnte bald schon wieder im Gefängnis sitzen, berichten US-Medien.
Nach dem Lotto-Gewinn steht er vor Gericht
Nur vier Tage nach der Ziehung seiner Glückszahlen wurde er erneut verhaftet. Farthing soll in einer Hotelbar in Florida einen anderen Gast geschlagen haben. Einem Polizisten, der dazwischengehen wollte, soll er ins Gesicht getreten haben. Danach versuchte er laut Polizei zu fliehen, konnte aber gefasst werden. Auch seine Freundin war an der Prügelei beteiligt.
Farthing wird nun wegen Körperverletzung und Widerstands gegen die Staatsgewalt vor Gericht gestellt. Außerdem hat er gegen seine Bewährungsauflagen verstoßen. Eigentlich hätte er seinem Bewährungshelfer melden müssen, dass er seinen Heimat-Bundesstaat Kentucky verlässt. Im Falle einer Verurteilung drohen Farthing bis zu weitere fünf Jahre Gefängnis. Immerhin: Von seinem Millionengewinn konnte er die 11.000 Dollar Kaution bezahlen.
Haftstrafe wegen Drogenhandels
Als er seinen Gewinnscheck zusammen mit seiner Mutter abgeholt hatte, klangen die Pläne des 50-Jährigen noch ganz anders. „Ich habe meiner Mutter viele Sorgen bereitet, ich habe schlechte Entscheidungen in meinem Leben getroffen“, sagte er dem Sender WKYT.
Die kriminelle Karriere von James Farthin begann schon in dessen Jugendjahren, berichtet die „New York Post“ – mit Vergehen wie Diebstahl oder rücksichtslosem Fahren. Seinen Schulabschluss machte er hinter Gittern. Später wurde er unter anderem wegen Drogenhandels und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Auch im Gefängnis schmuggelte er Drogen und schikanierte andere Gefangene. Laut der Berichte wurde Farthing schon einige Male auf Bewährung entlassen, verstieß aber immer wieder gegen die Auflagen.
Quellen: „People“, „New York Post“, WKYT