In Braunschweig hat am Mittwoch ein Zivilprozess um Schadenersatzfordungen gegen den Autohersteller VW wegen des Untergangs eines mit Autos beladenen Frachters vor den Azoren begonnen. Die Schiffseigentümerin, die Reederei und die Seekaskoversicherungen fordern vor dem Landgericht Braunschweig Schadenersatz „im dreistelligen Millionenbereich“. Sie machen Lithium-Ionen-Batterien von E-Autos für den Brand verantwortlich, der zu dem Untergang der „Felicity Ace“ führte.
Der Frachter war im Februar 2022 im Atlantik rund 170 Kilometer vor der Küste der Azoren-Insel Faial in Brand geraten. Die gesamte Besatzung des Schiffs wurde gerettet, die Schiff brannte über die folgenden Tage vollständig aus und sank am 1. März. Es transportierte zum Unglückszeitpunkt fast 4000 Autos verschiedener Volkswagen-Marken, darunter auch E-Autos.
Die Brandursache ist strittig: Die Klägerinnen geben laut Gericht an, dass eine sich selbst entzündende Lithium-Ionen-Batterie zu dem Feuer geführt habe. Die Beklagten weisen das zurück und erklären demnach zudem, dass „umsichtiges Handeln“ den Untergang des Schiffes hätte verhindern können. Auch sind die Parteien sich über die genaue Höhe des Schadens uneins.