Nicht mehr ins Freibad aus Angst vor sexuellen Übergriffen? Aus Sicht von Bayerns Ministerpräsident Söder darf es so weit nicht kommen. Er fordert hohe Strafen für Wiederholungstäter.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) spricht sich für harte Strafen und gegebenenfalls Abschiebungen bei sexuellen Übergriffen in Freibädern aus. Zuvor hatten mutmaßliche sexuelle Übergriffe gegen Mädchen und Jungen in einem Schwimmbad im hessischen Gelnhausen auch eine politische Debatte ausgelöst. Ermittlungen gegen vier Tatverdächtige wurden eingeleitet.
Bei Welt TV sagte Söder mit Blick auf Konsequenzen: „Hohe Strafen, vor allem wenn es Wiederholungstäter sind. Und wenn es jemand ist, der kein Deutscher ist, konsequent abschieben.“ Es werde in Deutschland viel zu wenig abgeschoben: Das müsse bei Straftaten konsequenter gemacht werden.
Söder sagte weiter: „Ich finde es eine solche Einschränkung der Freiheit, wenn man nicht mehr ins Bad sich zu gehen traut, das geht einfach nicht.“ Die Täter hätten „falsche Vorstellungen von unseren Werten“. Die müsse man ihnen durch Strafen vermitteln. „Wer dann eine hohe Strafe bekommt, der macht es kein zweites Mal. Und wenn er es ein zweites Mal macht, wird die Strafe entweder noch härter oder er muss das Land verlassen.“
BKA verzeichnete bundesweit 423 Fälle im vergangenen Jahr
Bundesweit registrierte das Bundeskriminalamt (BKA) in Hallen- und Freibädern sowie an Badestellen im vergangenen Jahr 423 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Die Aufklärungsquote lag demnach bei rund 81 Prozent. Von den 367 ermittelten Tatverdächtigen seien 365 männlich gewesen, hieß es. Die Zahl der deutschen Tatverdächtigen betrug laut BKA 130, die der Nicht-deutschen Tatverdächtigen 237. Das entspricht einem Anteil von rund 65 Prozent.