Jahrhunderte alt, 30 Meter hoch: Die älteste Eiche in Ivenack wird zum 50. Nationalerbe-Baum gekürt. Nicht nur seine schiere Größe ist besonders.
Sie ist geschätzte 850 Jahre alt, rund 30 Meter hoch und hat einen Stammumfang von fast 12 Metern. Die älteste der Jahrhunderte alten Eichen in Ivenack (Mecklenburgische Seenplatte) wird als 50. Nationalerbe-Baum Deutschlands ausgezeichnet. Im Rahmen der Initiative Nationalerbe-Bäume sollen insgesamt 100 Bäume mit über vier Metern Stammumfang und möglichst mehr als 400 Jahren Alter benannt und geschützt werden, wie das Schweriner Umweltministerium mitteilte.
Die nun ausgezeichnete Eiche zähle nicht nur zu den berühmtesten Bäumen Deutschlands und Europas, betonte Umweltminister Till Backhaus (SPD). „Sie ist auch ein Symbol für Standhaftigkeit, für Verwurzelung und für das große Erbe unserer Natur.“ Die Methusalem-Eiche sei der dritte Nationalerbe-Baum in Mecklenburg-Vorpommern, neben der Kroneiche bei Röbel und der Polchower Linde im Landkreis Rostock.
Methusalem-Eiche hat unterschiedliche Blätter
Im Nationalen Naturmonument Ivenacker Eichen finden sich laut Backhaus insgesamt fünf uralte Eichen, viele von ihnen über 600 Jahre alt. „Die Geschichte dieses besonderen Waldes reicht über 1.000 Jahre zurück: Bereits die Slawen nutzten ihn zur Viehweide.“ Im Mittelalter weideten dort ebenfalls Tiere, wodurch ein Hutewald entstanden sei – ein lichter parkartiger Wald. Backhaus verwies auf eine Besonderheit der Methusalem-Eiche: In einem Teil wachsen den Angaben zufolge Stieleichen-, in einem anderen Teil Traubeneichen-Blätter. „Dies stützt die These, dass es sich bei beiden Arten um Ökotypen derselben Eichenart handelt“, erklärte Backhaus. Wer wissen wolle, wie ein solcher Eichenhybrid aussieht, müsse nur Kleingeld inspizieren. Auf den kupfernen 1-, 2- und 5-Cent-Münzen sei er zu sehen.