In Potsdam wurde nach vorläufigen Daten so wenig Regen gemessen wie noch nie seit 1893. Auch an anderen Orten regnete es deutlich zu wenig – die offizielle Bilanz steht noch aus.
An einer wichtigen Klima-Messstation deutet sich ein Rekord an: Im ersten Halbjahr des Jahres hat es auf dem Telegrafenberg in Potsdam nach vorläufigen Angaben so wenig geregnet wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1893. Das teilt das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) auf Basis der dortigen Messstation des Deutschen Wetterdienstes (DWD) mit.
Diese Station gilt als wichtige Referenzstation zur Beobachtung des Klimas, da sie seit mehr als 100 Jahren umfangreiche Daten unter anderem zu Temperatur und Niederschlägen erfasst.
Hydrologe Fred Hattermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung betonte: „Nach aktuellem Stand wurde an der seit 1893 durchgehend messenden Station Potsdam, die vom Deutschen Wetterdienst betrieben wird, im ersten Halbjahr 2025 voraussichtlich ein neuer Negativrekord gemessen – mit nur 146,8 Millimetern Niederschlag, noch weniger als im gleichen Zeitraum des bisherigen Rekordjahres 1942 (158,5 Millimeter).“
Im langjährigen Durchschnitt fielen an diesem Ort im ersten Halbjahr demnach etwa 300 Millimeter Niederschlag. Inwieweit der mutmaßliche Negativrekord auch für andere Regionen gilt, ist offen.
Das Institut betonte, im Januar habe es deutschlandweit noch kräftige Niederschläge gegeben, danach seien die Niederschläge in den meisten Regionen Deutschlands unterdurchschnittlich gewesen.
Deutlich zu wenig Regen an vielen Orten
Der Deutsche Wetterdienst bestätigt, dass zwischen November des vergangenen Jahres und Ende Juni in Deutschland flächendeckend zu wenig Niederschlag gefallen sei. Die offizielle Halbjahresbilanz des Deutschen Wetterdienstes steht noch aus.
Für das Frühjahr von März bis Mai bestätigte der DWD bereits, dass es eines der trockensten seit Beginn der Aufzeichnungen war. In seiner Bilanz gab der DWD an, dass es seit 1881 in Deutschland nur zweimal zwischen Anfang März und Ende Mai weniger regnete als 2025: und zwar in den Jahren 1893 und 2011.
Aus dem Dürre-Monitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung geht sogar hervor, dass das Frühjahr im deutschlandweiten Vergleich im Oberboden bis zu 25 Zentimeter Tiefe stärker von Dürre betroffen war als alle Jahre seit 1950.