Weiße Rose: Musical „Die Weiße Rose“ wird in Füssen uraufgeführt

Die Weiße Rose zählt zu den bekanntesten Widerstandsgruppen gegen den Nationalsozialismus. Ein Musical am Festspielhaus Neuschwanstein erzählt nun die Geschichte. So war die Uraufführung.

Die Geschichte der Widerstandsgruppe Weiße Rose und ihr Kampf gegen den Nationalsozialismus wird immer wieder erzählt, im Film, im Buch oder auch am Theater. Nun ist am Festspielhaus Neuschwanstein in Füssen ein Musical uraufgeführt worden. „Die Weiße Rose“ von Regisseurin Vera Bolten und dem Musiker Alex Melcher ist ein bewegendes, aufwühlendes Stück mit packender Musik, das eindringlich und vielschichtig erzählt, wie Sophie und Hans Scholl, Christoph Probst, Alexander Schmorell und ihre Freunde den Mut finden, sich gegen ein verbrecherisches Regime aufzulehnen. 

Studentenleben statt Heroismus

Die Mitglieder der Gruppe sind hier keine heroischen Kämpfer. Immer wieder sind sie auch junge Menschen, die studieren, Freunde treffen und Spaß haben wollen. Hans Scholl (Jonathan Guth) erzählt von seinen Liebschaften und Sophie Scholl (Friederike Zeidler) schreibt sich mit ihrem Liebsten Fritz Hartnagel an der Ostfront sehnsuchtsvolle Briefe. Anfangs ist sie noch von den Nazis begeistert ist, doch angesichts der Verbrechen des Regimes wendet sie sich irgendwann entsetzt ab.

Das Ensemble spielt und singt beeindruckend und mit großer Begeisterung, neben Zeidler und Guth etwa auch Maximilian Aschenbrenner als Christoph Probst oder Adam Demetz in der Rolle des Alexander Schmorell. 

Originale Zitate

Die Musik ist mal melancholisch, mal rockig und laut. Eingeflochten in die Dialoge und Songs sind originale Zitate, etwa aus Briefen, Tagebüchern oder Flugblättern, in denen die Weiße Rose die Verbrechen des NS-Regimes anprangerte. Immer wieder gibt es auch Szenen der Verhöre, etwa von Hans und Sophie Scholl. Die Geschwister wurden am 18. Februar 1943 beim Verteilen eines Flugblattes in der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) verhaftet und wenige Tage später zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Am Ende ist die Geschichte aber nicht nur tragisch. Die Mitglieder der Weißen Rose strotzen vor Energie. Ihr unbedingter Wille, aktiv zu werden, steckt an. Die Botschaft: nur wer mutig ist, kann etwas bewegen. Bis Ende Juli sind weitere Vorstellungen in Füssen geplant. Im Deutschen Theater in München steht „Die Weiße Rose“ am 3., 4., 5. und 6. Juli auf dem Spielplan.