Kieler Woche: Deutlich mehr als drei Millionen Gäste auf Kieler Woche

Das Sommerfest bot viel Sonne und Wind, aber auch mal Regen: Die Kieler Woche besuchten laut Stadt 3,3 Millionen Menschen. Ein neues Konzept ging auf.

Viel Wind für die Segler, Sonne für die Feiernden und mehr Polizeipräsenz für das Sicherheitsgefühl: Rund 3,3 Millionen Menschen haben die Kieler Woche 2025 besucht. Das waren nur etwas weniger als die geschätzt knapp 3,5 Millionen Besucherinnen und Besucher aus dem Vorjahr. Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) führte diesen Rückgang auf zwei Regentage zu Wochenbeginn zurück.

„Unser Ziel war es, mit der Kieler Woche 2025 einen vertrauten Ort zu schaffen, an dem sich wirklich alle willkommen und wohl fühlen – unabhängig von Alter, Herkunft oder Geldbeutel“, sagte Kieler-Woche-Chef Philipp Dornberger. Die Veranstaltung bleibe ein offenes Fest für alle.

Drittes Mal Olympia?

Das Regattadorf im Olympiazentrum Kiel-Schilksee besuchten rund 100.000 Menschen. Mit mehr als 4.000 Seglerinnen und Seglern, Weltmeisterschaften und dem erstmals ausgetragenen Sailing Grand Slam habe die Stadt bewiesen, dass sie bereit sei für ein weiteres Mal Olympia in Schilksee, sagte Kämpfer. „Beste Voraussetzungen für das anstehende Referendum zur Olympiateilnahme.“

Die Stadt will erneut die Segelwettbewerbe ausrichten, falls Deutschland sich wieder um Olympische Sommerspiele bewirbt. Diese wurden in Deutschland bereits 1936 in Berlin und 1972 in München ausgetragen. 

Seglerinnen und Segler aus 65 Nationen seien in diesem Jahr mit 1.500 Booten in 29 Klassen an den Start gegangen, sagte Organisationsleiter Dirk Ramhorst. Es gab mehr als 350 Starts auf 14 Regattabahnen. Bei teils herausfordernden Segelbedingungen am unteren und oberen Windlimit wurden weit mehr als 90 Prozent der geplanten Wettfahrten gestartet. Ramhorst berichte von Wettbewerben bei Windgeschwindigkeiten von 90 Kilometern pro Stunde. Erstmals wurden auch vor Stein auf dem Ostufer Wettbewerbe ausgetragen.

Sicherheit 

Die Polizei hatte auf der Festwoche deutlich mehr sichtbare Präsenz gezeigt. „Wir haben eine sichere Kieler Woche erlebt“, sagte Kiels Polizeichef Mathias Engelmann. „Wenn man sich der Kieler Woche schon von weitem näherte, wurde offenbar, die meinen das ernst mit dem Thema Sicherheit.“

Die Zahl der Straftaten lag nach Polizeiangaben bis Sonntagmorgen bei 171 und damit deutlich unter dem Vorjahr (216 Delikte). Es gab 96 sogenannte Rohheitsdelikte (2024: 96), das waren zu 90 Prozent Körperverletzungen. Die Polizei registrierte elf Sexualdelikte, sieben davon im Bereich der sexuellen Belästigung.

Darüber hinaus gab es bis Sonntagmorgen 24 Taschen- und 8 Trickdiebstähle. „63 Personen wussten sich nicht zu benehmen, die mussten einen Platzverweis bekommen“, sagte Engelmann. 5 von ihnen hätten in Polizei-Gewahrsam gebracht werden müssen. Zudem hätten Einsatzkräfte 18 hilflose Personen betreut.

Die Bundespolizei berichtete von Zügen, die in Spitzenzeiten teilweise zu 200 Prozent ausgelastet waren. Trotzdem habe es keine nennenswerten Zwischenfälle gegeben. Bei 894 Kontrollen im Zusammenhang mit dem Mitführverbot von gefährlichen Gegenständen seien 30 Verstöße festgestellt worden.

Windjammer

Bei strahlendem Sonnenschein hatten Bundesratspräsidentin Anke Rehlinger (SPD) und Handball-Nationalspieler Rune Dahmke dem Sommerfest am 21. Juni mit einem Schiffshorn das Signal „Leinen los“ gegeben. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) übernahm das Anglasen der Schiffsglocke.

Den maritimen Höhepunkt bildete bereits am Samstag die traditionelle Windjammerparade auf der Förde, angeführt vom Segelschulschiff „Gorch Fock“ unter Segeln und beobachtet laut Stadt von rund 170.000 Menschen von Land und vom Wasser aus.

Mit dem traditionellen Feuerwerk unter dem Motto „Zuhause unter Sternen“ über der Innenförde sollte die Kieler Woche am späten Sonntagabend zu Ende gehen – inklusive Drohnen- und Lasershow über dem Wasser.