Die bayerische FDP hat einen neuen Chef – der Landesparteitag bestätigte das Ergebnis einer Mitgliederbefragung. Das Ergebnis war knapper als erwartet.
Die bayerische FDP hat einen neuen Landesvorsitzenden. Die Delegierten beim Landesparteitag wählten den bisher außerhalb der Partei weitgehend unbekannten Juristen Michael Ruoff. Er erhielt 267 von 387 Stimmen – bei 103 Ablehnungen, 16 Enthaltungen und einer ungültigen Stimme. Er nahm die Wahl an.
Ruoff hatte zuvor bei einer Mitgliederbefragung zur Neubesetzung rund 60 Prozent der Stimmen erhalten. Auf dem Parteitag hatte es dann keinen Gegenkandidaten gegeben. Die Abstimmung galt eigentlich nur noch als Formsache. An der Mitgliederbefragung hatten sich allerdings nur 1.318 Mitglieder beteiligt.
Ruoff ist promovierter Jurist. Er ist verheiratet und Vater von fünf Kindern. Seit 1995 ist er Mitglied der FDP und seit 2020 Stadtvorsitzender der FDP München.
Neuwahl im Vorstand ist Folge von Wahlpleiten
Die Neubesetzung des FDP-Landesvorstands war notwendig, weil die Partei bei den vergangenen Wahlen im Freistaat massive Pleiten eingefahren hatte. 2023 verpasste sie mit 4,2 Prozent den Wiedereinzug in den Landtag.
Auch bei der Bundestagswahl schnitten die Freidemokraten in Bayern – wie auch im Bund – mit einem schlechten Ergebnis ab und verpassten den Wiedereinzug in den Bundestag. In der Folge hatte der bisherige Vorstand, Martin Hagen und Katja Hessel, seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur erklärt. Sie wurden am Samstag verabschiedet und schlugen ihren Nachfolger selbst zur Wahl vor.