Das Energieministerium in Sachsen-Anhalt glaubt weiter an die Zukunft von grünem Wasserstoff. Weil Projekte ins Stocken geraten, sollen Förderprogramme helfen.
Um den Hochlauf von grünem Wasserstoff zu unterstützen, werden neue Projekte mit insgesamt rund 87 Millionen Euro gefördert. Unternehmen in der vom Kohleausstieg betroffenen Strukturwandelregion können bis August Förderanträge stellen, teilte das Energieministerium in Magdeburg mit. Im Fokus stehen demnach Investitionen in die Erzeugung, Speicherung, Verteilung und Nutzung von klimafreundlichem Wasserstoff. Ziel sei es, das Mitteldeutsche Revier mit Hilfe der EU-Mittel als Industriestandort zukunftsfähig zu machen.
Projekte sind ins Stocken geraten
„Beim Aufbau der grünen Wasserstoffwirtschaft stockt es derzeit deutschlandweit und auch in Sachsen-Anhalt„, sagte Umwelt- und Energieminister Armin Willingmann (SPD). „Vor allem aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit legen Unternehmen Projekte auf Eis oder streichen sie ganz.“
Anfang des Jahres war bekannt geworden, dass mehrere Wasserstoffprojekte in Sachsen-Anhalt ins Stocken geraten waren. Unter anderem hatte das Energieunternehmen Mibrag am Standort Profen den Bau eines großen Elektrolyseurs erst einmal verschoben.
Bei der Elektrolyse wird Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Das Verfahren ist sehr energieintensiv. Als grün wird Wasserstoff bezeichnet, wenn der verwendete Strom für die Elektrolyse etwa aus Wind- oder Solarenergie kommt. Bei der Verwendung von Erdgas spricht man von grauem Wasserstoff.