Ein islamistischer Tiktok-Star mit Hunderttausenden Followern steht in Düsseldorf vor Gericht. Er soll in großem Stil Spenden für humanitäre Zwecke in die eigene Tasche gesteckt haben.
Das Düsseldorfer Landgericht hat dem islamistischen Tiktok-Star „Abdelhamid“ bei einem Geständnis drei Jahre Haft in Aussicht gestellt. Er soll rund eine halbe Million Euro Spenden für notleidende Kinder und andere humanitäre Zwecke eingeworben, aber fast vollständig für sich selbst verwendet haben. Seine Lebensgefährtin könne mit einer Bewährungsstrafe rechnen, wenn sie gesteht, gab der Vorsitzende Richter bekannt. Ein Verteidiger kündigte Geständnisse für den kommenden Verhandlungstag an.
Als Prediger erreichte „Abdelhamid“ bei Tiktok und Instagram Hunderttausende Follower. Das Weltbild, das er dort kumpelhaft und oft im Sporttrikot verbreitete, ist laut NRW-Verfassungsschutz extremistisch-salafistisch. Der 34-Jährige gilt als der neue Top-Influencer der islamistischen Szene.
Seine Verhaftung hatte aber einen anderen Grund: Die Staatsanwaltschaft hat ihn wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs angeklagt. Das Gericht äußerte aber Zweifel am Vorwurf der Bandenbildung.