Die invasive Art überträgt die Krebspest, die für einheimische Tiere tödlich ist. Das Naturkundemuseum warnt vor weitreichenden Folgen.
Der amerikanische Sumpfkrebs hat sich in Leipzig angesiedelt. Forscher des Naturkundemuseums Leipzig wiesen die invasive Krebsart laut einer Mitteilung erstmals in der Stadt nach. Das Museum warnt vor einem „alarmierenden Fund mit weitreichenden ökologischen Folgen“.
Bereits seit einigen Jahren ist der Rote Amerikanische Sumpfkrebs in Deutschland auf dem Vormarsch, insbesondere in Berlin, wo er sich seit der Entdeckung 2017 rasant ausbreitet. Er überträgt die für ihn selbst harmlose, für einheimische Krebse jedoch tödliche Krebspest. Auch für Amphibien und Weichtiere stellt er eine Gefahr dar.
Seine extreme Anpassungsfähigkeit und hohe Fortpflanzungsrate machen ihn zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für heimische Arten und bedrohen das ökologische Gleichgewicht.
Erste Exemplare 2024 in Leipzig entdeckt
Wie der Sumpfkrebs nach Sachsen gelangte, ist den Angaben nach bislang unklar. Bereits 2024 sicherten die Forscher nach einem Hinweis in Leipzig 25 Tiere unterschiedlichen Alters. Im Mai folgte der nächste Nachweis in einem weiteren Leipziger Gewässer. Das deutet laut Museum auf eine beginnende Ausbreitung hin. In Leipzig kommt damit nach dem Kamberkrebs und dem Marmorkrebs ein dritter Krebs von der europäischen Liste invasiver Arten vor.
Zur Dokumentation der Ausbreitung und der Entwicklung von Schutzmaßnahmen bittet das Museum um Mithilfe. Wer Flusskrebse im Raum Leipzig oder Sachsen sichtet, ist aufgerufen, den Fund zu melden – am besten mit Foto, damit die Forscher die Art bestimmen können.