Das trockene Wetter begünstigt Waldbrände. Die Gefahr ist in ganz Brandenburg hoch. An mehreren Orten brechen Feuer aus – eines sorgt für besonderes Aufsehen.
Gleich an mehreren Stellen in Brandenburg sind bei einer sehr hohen Waldbrandgefahr Feuer ausgebrochen. Für alle Landkreise und kreisfreien Städte galt angesichts der Trockenheit nach Angaben des Umweltministeriums die höchste Gefahrenstufe. In Lindow im Landkreis Ostprignitz-Ruppin war ein Waldbrand im Ausmaß von 1,7 Hektar am Sonntag zunächst noch nicht vollständig gelöscht. Nahe dem Flughafen BER sorgte der Brand eines Getreidefeldes für Aufsehen.
Das Feuer in einem Waldgebiet in Lindow zwischen Schönberg und dem Werbellinsee war am Samstag ausgebrochen, als ein mehrere hundert Meter langer Holzstapel in Brand geriet. Die Polizei vermutet Brandstiftung, die Kriminalpolizei ermittelt. Mehr als 100 Feuerwehrleute waren vor Ort. Der Einsatz stellte die Kräfte wegen der hohen Temperaturen vor Probleme.
Feuerwehrleute mussten sich zurückziehen
„Die Herausforderung bestand darin, schnellstmöglich die Ausbreitung einzudämmen“, sagte Wehrführer Enrico Herwy. Das habe sich aufgrund der hohen Hitzestrahlung sehr schwierig gestaltet. „Wir mussten kurzzeitig auch unsere Einsatzkräfte schnell zurückziehen.“ Die Einsatzkräfte dämmten die Ausbreitung des Feuers ein. Nach einer nächtlichen Unterbrechung, in der nur eine Brandwache im Einsatz war, ging das Löschen am Sonntag weiter.
Die Bevölkerung von Lindow, Neuruppin und den Ortsteilen Wulkow und Alt Ruppin wurde zwischenzeitlich vor Geruchsbelästigung durch Rauch- und Brandgase gewarnt. Es bestand aber nach Angaben der Leitstelle keine Gesundheitsgefahr.
Feld brennt nahe dem Flughafen
In Schönefeld war nach Angaben der Leitstelle Lausitz ein Getreidefeld in Brand geraten. Das Ausmaß und die Ursache waren zunächst unklar. Das Feuer brach im Ortsteil Waltersdorf in unmittelbarer Nähe zum Flughafen Berlin Brandenburg aus.
Vom Airport aus war deutlich eine große Rauchsäule zu sehen. Ob der Brand Auswirkungen auf den Flugbetrieb hatte, war offen. Der Flughafen war zunächst nicht zu erreichen.
In Brandenburg war es am Sonntag sehr heiß. Der Deutsche Wetterdienst meldete für Potsdam um 15.00 Uhr einen vorläufigen Wert von knapp 34 Grad. Am Montag soll sich die Waldbrandgefahr zunächst leicht entspannen. Die Meteorologen sagen zunächst Gewitter und nach einer Beruhigung örtlich Starkregen, Hagel und teils schwere Sturmböen vorher.
Zugverkehr von Feuer betroffen
Bei Cottbus hatte es am Samstag auf rund 1,5 Hektar gebrannt. Dort waren Züge auf der Strecke nach Drebkau ausgefallen, weil ein Feuer am Waldboden einen angrenzenden Bahndamm erfasste. Am Abend rollten sie wieder.
Brandenburg ist nach Angaben des Landesbetriebs Forst mit ausgedehnten Kiefernwäldern, geringem Niederschlag und leichten Sandböden bundesweit das Land mit der höchsten Waldbrandgefahr.