Nach einer erfolgreichen Bundestagswahl ist die Linke im Aufwind. Viele neue Mitglieder kommen in die Partei. Ein neues Führungsduo in Niedersachsen soll den Schwung mitnehmen in die nächste Wahl.
Die Linke in Niedersachsen hat eine neue Doppelspitze gewählt. Bei einem Parteitag in Hannover wurden Hilke Hochheiden und Thorben Peters von den Delegierten als Vorsitzende gewählt, wie ein Parteisprecher mitteilte.
Peters wurde mit 64,9 Prozent der Stimmen im Amt wiedergewählt. Hilke Hochheiden aus Brake (Wesermarsch), bislang stellvertretende Parteivorsitzende, erhielt rund 66,6 Prozent der abgegebenen Stimmen. Neben den beiden waren auch die Bundestagsabgeordnete Maren Kaminski aus dem Kreisverband Region Hannover und Thomas Goes aus dem Kreisverband Göttingen/Osterode als Kandidaten angetreten.
Die bisherige Co-Vorsitzende der Linken in Niedersachsen, Franziska Junker, war wenige Wochen vor der Bundestagswahl aus der Partei ausgetreten. Junker hatte das Amt seit März 2023 inne.
Reichinnek gibt Ziel für Landtagswahl aus
Bei der Bundestagswahl im Februar war der Linken ein Überraschungserfolg gelungen. Die Partei erreichte in Niedersachsen überraschend starke 8,1 Prozent (plus 4,8 Prozentpunkte), bundesweit waren es 8,8 Prozent. Zudem verzeichnete die Partei zuletzt zahlreiche neue Mitglieder. Anfang dieses Jahres hatte sie noch rund 3.000 Mitglieder, inzwischen sind es rund 9.000.
Die Fraktionschefin im Bundestag, Heidi Reichinnek, die bei der Bundestagswahl das Spitzenduo ihrer Partei mit Jan van Aken bildete, erklärte in einer Rede, dass ihre Partei mit einem klaren Fokus auf soziale Themen bei der Wahl überzeugt habe. „Da lassen wir natürlich auch jetzt nicht locker“, sagte die Bundestagsabgeordnete aus Osnabrück. „Wir werden so lang für den Mietendeckel kämpfen, bis er verdammt nochmal da ist.“ Außerdem werde sich die Linke für ein gerechteres Rentensystem einsetzen, um Altersarmut zu bekämpfen und für eine Bürgerversicherung im Gesundheitssystem.
Die Politikerin gab zudem das Ziel aus, dass die Linke bei der Landtagswahl 2027 wieder mit einer Fraktion in den Landtag einziehen soll. „Es sollte die größte werden, die wir je hatten“, sagte Reichinnek. Die Linke war bisher nur von 2008 bis 2013 im Landtag vertreten. Bei der Landtagswahl im Oktober 2022 verpasste sie den Einzug mit 2,7 Prozent der Stimmen deutlich.