Bildband „Venice Beach“: Eine Hommage an die Heimat von Hippies, Freaks und Körperkünstlern

Hier entstand die amerikanische Fitness-Bewegung, später kamen Hippies und Freaks und zelebrierten eine neue Lebenskultur. Der Bildband „Venice Beach“ feiert einen mythischen Ort, der seinen Einzigartigkeit zu verlieren droht.

Venice Beach gehört zu den berühmtesten Orten Südkaliforniens. Zahlreiche Bewegungen nahmen hier ihren Ausgang oder ließen sich hier nieder: In den 30er Jahren entstand die Fitness-Bewegung, in den 60ern wurde die Surf-Kultur populär, später kamen Hippies, Freaks, Skater und Artisten. Sie alle schufen eine einzigartige Szene, für die diese Gegend weltweit bekannt ist.

Der Fotograf Dotan Saguy hat die Bewohner dieses Stadtviertels drei Jahre lang begleitet und seine Erlebnisse in einem Bildband festgehalten. Er ist eine Hommage an diese Menschen, die sich allen Zwängen und Normen widersetzen und ungehemmt ihre Individualität ausleben. 

Die Szene in Venice Beach ist bedroht

Saguy konnte das Projekt vielleicht gerade noch rechtzeitig umsetzen: Denn der Fortbestand dieser einzigartigen Lebenskultur ist bedroht. Die auch andernorts fortschreitende Gentrifizierung zeigt auch hier ihre Wirkung: Durch steigende Mieten findet hier ein schleichender Verdrängungswettbewerb statt, der die alteingesessene Bevölkerung vertreibt. Dotan Saguy hat diesen Menschen mit seinem Buch immerhin ein bleibendes Denkmal geschaffen.

Der Bildband „Venice Beach. The Last Days of a Bohemian Paradise“ von Dotan Saguy ist im Kehrer Verlag erschienen und kostet 39,90 Euro.