Seit Jahren streiten der Club und sein Ex-Chef um Millionen. Eine Einigung schien nahe, platzt aber. Jetzt will das Gericht eine Entscheidung verkünden.
Im Millionen-Rechtsstreit zwischen Hertha BSC und Ex-Geschäftsführer Fredi Bobic ist es nicht zu einer Einigung auf einen Vergleich gekommen. „Das Verfahren 90 O 29/23 wurde bislang nicht durch eine gütliche Einigung zwischen den Parteien (=Vergleich) beendet“, teilte das Landgericht Berlin der dpa auf Anfrage mit. Zuvor hatten der „Tagesspiegel“ und „Bild“ berichtet.
Nun hat die zuständige Kammer für Handelssachen für den 3. Juli einen Termin zur Verkündung einer Entscheidung anberaumt. In diesem Termin könne ein Urteil verkündet werden, hieß es. Nach Angaben von Bobic habe Hertha das vom Gericht gemachte Vergleichsangebot abgelehnt. Der Club teilte mit, dass sich die Parteien im Rahmen des laufenden Verfahrens auf ein vertrauliches Vorgehen verständigt hätten. Daher werde sich Hertha zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern. Beide Seiten können aber noch vor dem anstehenden Termin unter sich zu einer Einigung kommen.
Einigung schien nahe
Bobic wehrt sich seit zwei Jahren juristisch gegen seine ordentliche und außerordentliche Kündigung Anfang 2023. Er forderte ausstehende Gehaltszahlungen, eine vertraglich festgelegte Abfindung und Zinsen ein, die sich insgesamt auf über vier Millionen Euro belaufen hätten.
Bei einem Gerichtstermin Ende Mai hatten beide Seiten sich erstmals angenähert und sich offen für einen Vergleich in Höhe von 3,2 Millionen Euro gezeigt. Hertha erbat sich allerdings eine Annahmefrist von drei Wochen. Das Verfahren hatte sich unter anderem durch zahlreiche Befangenheitsanträge der Berliner immer wieder verzögert.
Sollte ein Urteil für Bobic fallen, könnte er Hertha sofort zur Zahlung der ganzen ursprünglich geforderten Summe auffordern. Das Verfahren wäre damit aber nicht automatisch beendet. Ein anschließendes Nachverfahren ist möglich, erklärte eine Sprecherin des Landgerichts.